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Ein Blockhaus am Waldesrand – gemulchte Beete, Wildwuchs, Artenvielfalt und ein riesiges gelbes Schild. Ein Ort als Sinnbild des Naturschutzes – der Geburtsort der Naturschutzeule, initiiert vom Deserteur, Pazifisten und Naturfreund Kurt Kretschmann. Auch wenn Kretschmann seit mehr als 15 Jahren tot ist, lebt seine Seele hier weiter. Die Schilder werden weiterhin aufgehängt, und der Naturschutz wird hier weitergelebt – durch einen Verein und die neue Geschäftsführerin Katrin Bosse. Nach einem Pilgerweg, Klosteraufenthalten und Sinnkrisen kehrt die Brandenburgerin in ihre Heimat zurück, bekommt das Angebot, das Haus wiederzubeleben, und sagt zu. Es wird die neue Berufung für die einst studierte BWLerin und langjährige Bankchefin.
Seit eineinhalb Jahren legt sie im Haus der Naturpflege richtig los, öffnet das Haus wie einst für jedermann, vermittelt Naturschutz und kürt Umweltschulen in der Region. Ihr Kalender ist pickepackevoll – fast jede Woche gibt es einen Workshop, ein Fest oder ein Treffen. Und zwischendurch noch Schilderbegutachtung, Naturwunderbegehung und Eulenehrung. Wenn mal alles zu viel wird, besteigt sie den nahegelegenen Eulenturm und genießt die Aussicht auf den Garten, die bewaldeten Hügel und ihr Oderbruch. Dann weiß sie, wofür sie das alles macht, und findet wieder Kraft, um weiterzukämpfen für den Klima- und Naturschutz.
Dreh am 12. Oktober bei einem Workshop zu Erntedank, Früchten und Beeren. Katrin Bosse ist den ganzen Tag dabei, den Workshop wird sie eröffnen. Wir haben diesen Termin gewählt, damit das Haus etwas belebter ist.
Beitrag von Julia Vogel