Manuel Guskowsky wurde 2003 in den sogenannten Baseball-Schlägerjahren in Wittstock von Neonazis in der Wohnung seines besten Freundes überfallen und gejagt. Auf der Flucht hangelte er sich von Balkon zu Balkon und stürzte im 3. Stock ab. Über Stunden schleppte er sich verletzt ins Krankenhaus.
 
Manuel arbeitet heute in Wittstock beruflich als Fotograf und ehrenamtlich seit vielen Jahren im Bündnis “Wittstock bekennt Farbe”. Ein Bündnis, das seine Mutter Gisela nach diesem traumatischen Erlebnis mitgegründet hat. Sie will sich dafür einsetzen, dass Menschenhass hier keinen Platz hat. Wir sind mit Manuel unterwegs auf Fototour durch Wittstock, er zeigt uns seine Lieblingsecken. Wir begleiten Mutter und Sohn bei einem ihrer wichtigsten Veranstaltungen der Bündnisarbeit auf dem Wittstocker Stadtfest. Hier wollen sie Präsenz zeigen, über ihre Bündnisarbeit aufklären und mit den Wittstockern ins Gespräch kommen über Demokratie und Freiheit.
 
Beide können erzählen, wie sich das Engagement gegen Rechtsextremismus verändert hat. Die starke Allianz vergangener Zeiten bröckelt. Der Kampf sei schwieriger geworden und "heutzutage laufen Rechtsextreme nicht mehr mit Springerstiefeln und Glatze herum, sondern sind mitten in der Gesellschaft”. Beide planen ein wichtiges Projekt. Das Lebenswerk der Mutter - 20 Jahre Bündnisarbeit wollen sie in eine Chronik packen und eine Ausstellung organisieren, damit die Wittstocker sehen, was gemeinsam schon alles erreicht wurde.
 
Beitrag von Viktoria Kleber & Sabrina N'Diaye