Wochenserie -
Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Buchstaben-Schmuckschildkröte gilt weltweit als eine der an den meist verbreiteten und schädlichsten invasivsten Reptilien und ist auch in unseren Breiten immer häufiger anzutreffen. Der Grund: das beliebte Haustier, das in Terrarien und Gartenteichen gehalten wird, wird oft einfach ausgesetzt, wenn es zu groß wird, manchmal bricht es auch aus. In freier Wildbahn wird sie aber zum Problem. Warum die Buchstaben-Schmuckschildkröte gerade in Brandenburg eine Bedrohung darstellt, lassen wir uns von Lars Lachmann vom Landesamt für Umwelt erklären.
Die Buchstaben-Schmuckschildkröte konkurriert bei uns nämlich mit der Europäischen Sumpfschildkröte, um Sonnenplätze und Nahrung. Brandenburg ist vermutlich das letzte Rückzugsgebiet der Sumpfschildkröte. Die Buchstaben-Schmuckschildkröte gilt als invasiv und darf seit 2016 nicht mehr in der EU verkauft werden. Wer heutzutage noch Buchstaben-Schmuckschildkröten halten möchte, etwa weil er sie aufnimmt aus dem Tierheim, benötigt eine Ausnahmegenehmigung, die es vom Landesamt für Umwelt gibt. Es wird geprüft, dass die Tiere nicht ausbrechen können. So ein registrierter und kontrollierter Halter ist die Biosphäre Potsdam. Wir sind mit Lars Lachmann vor Ort und lassen uns auch von Tierpflegerin Stephanie Schön etwas zur Besonderheit ihrer Schützlinge erzählen. (Privathalter wollten leider nicht vor die Kamera, wir können aber Fotos zeigen).
Auch einfach ausgesetzt wurde ein anderes Tier, das am Wasser lebt: Die Nutria. Nutrias stammen aus Südamerika und wurden zu DDR Zeiten in Zuchtfarmen gehalten. Ihr Pelz war beliebt und auch das Fleisch galt als Delikatesse. Nach der Wende wurden die Tiere freigelassen und haben sich seither bei uns fest etabliert und sie werden immer mehr. Doch sie zerstören Uferböschungen und unterhöhlen Deiche. Was also tun? Wir sind mit Derk Ehlert in Berlin in den Tiefwerder Wiesen auf den Spuren der Nutria unterwegs und lassen uns erklären, was sie fürs hiesige Ökosystem bedeuten und wie wir mit ihnen umgehen sollen. (NICHT füttern, auch wenn sie mancherorts sehr zutraulich sind)
Beitrag von Susanne Stein