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KRUMP-Tanz in Berlin, aggressiver Streetdance und künstlerische Ausdrucksform. Trump ist ein ziemlich schräger, harter (und noch unbekannter) Tanz, für den es auch Workshops in Berlin gibt: Krump ist ein Tanzstil, der erst seit Kurzem auch auf der Bühne präsent ist. Er ist als afrodiasporische Tanzkultur auf den Straßen von L.A. entstanden und gründet auf einem Aufbegehren gegen soziale Ungleichheit und Diskriminierung. Für viele Tänzer:innen ist Krump bis heute Zufluchtsort und Familienersatz.
Der Tanz ist in Berlin noch wenig verbreitet, aber es wächst eine Szene heran.
Wir begleiten Aboudi. Syrer, mit 20Jahren 2015 vor dem Krieg allein nach Berlin geflüchtet. Er kam zum Krump, weil er nach seiner Flucht hierher erstmal super sprachlos war, im wortwörtlichen Sinne. Kriegstrauma, fremdes Land, allein, keine Sprachkenntnisse, fremde Kultur. Mit Krump begann er seien Gefühle auszudrücken, in der Szene fand er erste Freunde. Die Krumpcommunity in Berlin ist für und die anderen eine Familie, ein bunt gemischter internationaler Haufen, deren gemeinsame Sprache und Ausdruck der Tanz ist.
Aboudi hat die KRUMP-Weltmeisterschaft gewonnen, ist Performer. Schauspieler, macht Theater in der Schweiz, Spanien und Honkong. Und er ist Tanzlehrer, einmal in der Woche unterrichtet er Krump in Berlin. Wir begleiten ihn zum Training, treffen ihn vorab und wir lernen Leute kennen, die Krump machen und ihre Beweggründe.
Beitrag von Susanne Bruha