Wochenserie -
Mujtaba Yousufi wurde in Kabul geboren und wuchs in einem Leben voller Entbehrungen und Gewalt auf. Seit seiner Geburt herrschte Bürgerkrieg, und als er sieben Jahre alt war, verlor er seinen Vater. Um seine Familie zu unterstützen, musste er arbeiten und konnte nie eine Schule besuchen. 2015 floh Mujtaba mit 26 Jahren vor den Taliban nach Berlin. Nach einer gefährlichen 80-tägigen Flucht stand er als Analphabet in einer fremden Welt. Doch mit Unterstützung von Helfern machte er Sprachkurse und begann eine Ausbildung zum Koch – ein Wendepunkt.
Mujtaba lernte sein Handwerk im Restaurant von Sarah Wiener und arbeitete später im Regents Hotel, bis dieses schloss. Heute ist er in der Kantine im Axel-Springer-Haus tätig, wo er Speisen für viele Menschen zubereitet.
Der 35-Jährige lebt in einer Unterkunft für Geflüchtete in Tempelhof. Obwohl er gut Deutsch spricht und arbeitet, bleibt seine Zukunft ungewiss. Doch Mujtaba gibt nicht auf: Mit Zielstrebigkeit hat er bewiesen, wie viel man trotz widriger Umstände erreichen kann.
Seine Geschichte zeigt, dass Chancen Leben verändern können – und wie wichtig Mut und Unterstützung sind.
Beitrag von Ute Mueller-Schlomka