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Der bundesweite Tag der Currywurst in Deutschland fällt seit Jahren auf den 4. September. Angeblich soll die Berliner Imbissbudenbesitzerin Herta Heuwer (1913 – 1999) die Currywurst 1949 in Charlottenburg erfunden haben. Sie mixte frisch geschnittene Paprika, Paprikapulver, Worcestersauce, Tomatenmark und Gewürze zu einer Soße, die sie über eine gebratene Brühwurst goss. Dies soll die Geburtsstunde der Currywurst gewesen sein. Die Erfindung der Currywurst beanspruchen aber neben Berlin auch andere Regionen für sich.
Die Berliner und ihre – Currywurst. 70 Millionen Stück verputzen sie jedes Jahr an geschätzt 1000 Currywurstbuden: Würzig, fruchtig, einfach himmlisch. Ihr Geschmack: Ein Grund für die endlose Liebe.
Doch die geniale Erfindung wird den Berlinern frech streitig gemacht. Das Grundnahrungsmitteln will man auch im Ruhrpott erfunden haben als "Pommes Schranke" oder als "Schimanski Teller". Selbst Herbert Grönemeyer glaubt das, und schreibt ihr ein Liebeslied.
Auch ein Küchenchef auf Schloss Bückeburg bei Hannover will sie bereits 1946 Alliierten serviert haben. Und in Hamburg? Gibt es die Currywurst angeblich auch schon 1947. Dabei sind die Fakten klar: Das Patent für eine pikante Sauce - aus Tomatenmark, Worcestersoße, Currypulver und anderen Ingredienzien - hat sie angemeldet: Eine Berlinerin.
Vor genau 75 Jahren wurde die Currywurst kreiert. Senf war knapp und die Qualität der Würstchen nicht so gut - nach dem Krieg. Die Wurst ohne Darm wurde damals auch in Berlin erfunden – weil es keine Pelle gab.
In der Kantstraße am Stuttgarter Platz verkaufte Patenhalterin Herta Heuwer ihre Currywurst. In Ostberlin ging die Gourmetspeise immer ungeschnitten über die Ladentheke. Und ein Wurstende blieb extra ohne Sauce, damit sich beim Essen keiner die Finger beschmiert.
Beitrag von Matthias Finger