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Am Dreifaltigkeits-Friedhof in Mariendorf lebt oder lebte ein Mäusebussard. Vielleicht ist er längst ausgezogen. Trotzdem blockiert sein verlassenes Nest jetzt den Neubau von 230 Wohnungen. Es geht um den Campus Schätzelberg, ein 100-Millionen-Projekt. Private Investoren wollen bis zu 230 Wohnungen und eine Kita errichten. Nach fünf Jahren Planung sollen die Bauarbeiter im kommenden Jahr auf einer nicht mehr benötigten Fläche, auf der es nie Gräber gab, starten. Plötzlich aber gerät das Genehmigungsverfahren ins Stocken. Denn Naturschutzbehörden befürchten: Baulärm könnte den Lebensraum eines Mäusebussards beeinträchtigen.
Es war einmal eine Millionenstadt mit viel Grünfläche, in der waren viele Menschen auf Wohnungssuche. Und dann gab es da ungefähr noch zweihundert Mäusebussarde. Auch auf Wohnungssuche.
Zwei von ihnen bauten sich ein Nest. Und zwar hoch oben auf einer Kiefer. Am Rande eines alten Friedhofs im Süden der Stadt.
Die zwei Mäusebussarde lebten friedlich (und legten höchstwahrscheinlich einige Eier). Auch zur Freude ihrer Nachbarn. Aber jetzt gibt es Ärger um ein verlassenes Nest.
Beitrag von Felix Krueger