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Es gibt sie als Drehsäule mit Plexiglasscheibe, aus Beton und Kunststein, beleuchtet oder direkt beklebt: die Litfaßsäule wurde in 1854 in Berlin erfunden, von Ernst Theodor Amandus Litfaß, der dem wilden Plakatieren in Berlin damit einen Schlussstrich setzen wollte. Heute stehen über 2000 Säulen in Berlin, Tendenz steigend, einige stehen unter Denkmalschutz. Die meisten Säulen werden nach wie vor beklebt mit Kleister, in Handarbeit. Mario Schulte und Maik Forberger arbeiten seit 20 Jahren als Plakatierer in Berlin. Damit sich ihre Arbeit auch lohnt, müssen sie jeden Tag mehrere Hundert Plakate und Poster anbringen.
Manchmal kommen die Plakatierer in sieben bis acht Stunden auf jeweils 700 Plakate. Zwei bis drei Wochen hängen die Plakate dann im Durchschnitt, dann müssen sie runter oder werden überklebt. Auch wenn es kein Ausbildungsberuf ist, als Plakatierer muss man viel beachten. Gerade das Wetter ist ein großer Faktor, denn bei Sonne trocknet der Kleister unheimlich schnell und dann muss man noch schneller arbeiten.
1700 Litfaß-Säulen stehen in Berlin, Tendenz steigend. Auch wenn heute immer mehr Werbung digital läuft, Plakatierer bleibt, ein Job mit Zukunft.
Beitrag von Martina Hiller von Gaertringen