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In der Kirchengemeinde Alt-Schöneberg hat ein ungewöhnlicher Untermieter das Sagen: Ein Waschbär hat sich in der Paul-Gerhardt-Kirche eingenistet und sorgt für reichlich Wirbel. Dämmmaterial, das vom Dach rieselt, und andere Spuren des quirligen Kleinbären zeugen von seiner Aktivität. Die Geduld der Gemeinde ist längst erschöpft – sie sucht dringend nach einer Lösung, um den tierischen Eindringling loszuwerden.
Doch die Kirche ist nicht allein: Überall in Berlin hinterlassen Waschbären ihre Spuren – egal ob am Alexanderplatz, in der Gropiusstadt oder sogar rund um die Gedächtniskirche. Die anpassungsfähigen Tiere fühlen sich in der Hauptstadt offenbar pudelwohl. Mit ihrer Cleverness und einem unstillbaren Appetit auf Engerlinge graben sie Gärten um und machen selbst vor heiligen Gebäuden nicht halt.
Wie viele Waschbären inzwischen in Berlin leben, weiß niemand genau, aber klar ist: Ihre Zahl wächst. Für Wildtierexperten wie Derk Ehlert sind die Beschwerden über die geschickten Kleinbären Alltag. Doch was tun, wenn die flauschigen, aber unerwünschten Gäste zur Plage werden?
Die Herausforderung: Waschbären zu vertreiben, ist nicht so einfach – und vieles ist gesetzlich geregelt. Ein friedliches Nebeneinander scheint derzeit die einzige langfristige Option. Doch bis dahin bleibt der ungebetene Dachbewohner der Paul-Gerhardt-Kirche wohl weiter eine himmlische Geduldsprobe.
Beitrag von Andrea Schneider