Wochenserie -
Deutschland hat ein Arbeits-und Fachräfteproblem. Zumindest finden Unternehmen häufig kein Personal. Besonders in der Medizin und der Gastronomie fehlen Arbeitskräfte. Wir stellen fünf Menschen vor, die dabei sind, sich in Berlin und Brandenburg ein neues Zuhause aufzubauen. Wie Latifa, die der Liebe wegen aus Marokko nach Brandenburg zog und heute eine erfolgreiche Friseurin ist.
Latifa El-Bioui hat in Fredersdorf-Vogelsdorf eine neue Heimat gefunden und vor zehn Jahren ihre Beauty Lounge eröffnet: Friseur, Kosmetik, Pediküre und Maniküre werden geboten.
Latifa stammt aus Agadir, Marokko, lernte dort ihren deutschen Mann kennen und lieben, zog schließlich 1995 zu ihm nach Sachsen-Anhalt. Sie war damals 22 Jahre alt und eine Exotin im Ort.
Besonders mutig war sie in der Tat, dazu bis heute stark und tatkräftig. Zwar wäre sie gern Innenarchitektin geworden, doch der Weg ins Friseurhandwerk schien dann doch sicherer.
Max, Friseur aus Leidenschaft, arbeitet seit acht Jahren im Salon. Hourassadat musste mit Mann und Zwillingen aus dem Iran nach Deutschland fliehen, ihr Mann ist Christ und war dort nicht mehr sicher. Sie fand bei der 51jährigen einen familiären Salon und viel Unterstützung.
Latifa denkt oft an das Marokko ihrer Kindheit in den 1970er Jahren. Ihre sechs Geschwister und ihre Eltern leben noch immer in Agadir. Latifa reist mehrmals im Jahr in die alte Heimat. Ihrer Tochter Soraya, Freunden, auch Kunden zeigt sie dann besondere Orte, kleine Geheimtipps. Sie vermisst Marokko, die alte Heimat sehr oft und ist von ihr geprägt. Doch zurück möchte sie nur zu Besuch, schließlich hat sie sich hier viel aufgebaut und genießt Anerkennung und die Zuneigung der Kunden und Mitarbeiter.
Beitrag von Ute Mueller-Schlomka