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Deutschland hat ein Arbeits-und Fachräfteproblem. Zumindest finden Unternehmen häufig kein Personal. Besonders in der Medizin und der Gastronomie fehlen Arbeitskräfte. Wir stellen fünf Menschen vor, die dabei sind, sich in Berlin und Brandenburg ein neues Zuhause aufzubauen. Wie Eula von den Philippinen, die auf der Station des Evangelischen Geriatriezentrums Berlin-Reinickendorf als Pflegerin arbeitet.
Ohne ausländische Mitarbeiter würde die Pflege in Berlin und Brandenburg zusammenbrechen, denn auch in diesem Bereich gibt es einen Fachkräftemangel. Allein in der Altenpflege werden nach Angaben der geschäftsführenden Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) in Brandenburg bis 2030 rund 32.000 Pflegekräfte neu benötigt. Das seien 77 Prozent mehr als jetzt im Einsatz sind.
Pflegekräfte aus Asien, auch anderen Teilen der Welt bringen nach Meinung der Heimbewohner oft mehr Empathie für alte und kranke Menschen mit aus ihrer Kultur. Die Mehrzahl der im Evangelischen Geriatriezentrums Berlin-Reinickendorf arbeitenden Pflegekräfte stammt von den Philippinen, es sind achtzig, aber auch Kollegen aus Afrika sind mit Leidenschaft dabei.
Im Jahr 2019 verlässt Eula ihre Heimat auf den südlichen Philippinen, kommt zuerst nach Koblenz, absolviert dort einen Anpassungspflegekurs und wird dann nach Berlin ins Geriatriezentrum vermittelt. Sie und ihre Kollegen werden von den alten Menschen sehr geschätzt. Das Geriatriezentrum bietet den ausländischen Pflegekräften eine Unterkunft für den Anfang, unterstützt auch bei der Wohnungssuche.
Die Pflegekräfte aus aller Welt verstehen sich gut. Das ist auch etwas wie Familienersatz für Eula, die hier in Berlin mit ihrem Sohn wohnt. Nach Dienstschluss holt sie den Kleinen aus der Kita. Dann beginnt für sie der Alltag als Mutter.
Ihre Zukunft und die ihres Kindes sieht die 34jährige auf jeden Fall hier in Deutschland.
Beitrag von Ute Mueller-Schlomka