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Schnee, Eis und Kälte - muss man mögen, wenn man von Grönland träumt. Geertje Marquardt liebt Schnee und Eis, immer schon. Und die Potsdamerin hat es gewagt, an ihre Grenzen zu gehen - mit Ende vierzig und ohne besonders viel sportliche Vorerfahrung. Diese Woche erscheint ihr Buch „Die Eisbrecherin“. Über eine mutige Expedition und eine Frau, die die Kälte liebt.
Einmal durch Grönland auf Skiern, davon hat Geertje Marquardt jahrelang geträumt. Und dafür hat sie zuhause bei Potsdam hart trainiert. Mit 47 Jahren wagt die zweifache Mutter vergangenen April dieses Abenteuer.
Um ihren Traum zu verwirklichen, nimmt sie privat einen Kredit auf. Und macht sich gemeinsam mit zwei anderen auf den Weg. 550 Kilometer übers Eis, Von Isotorq nach Kangerlussuaq an den westlichen Rand Grönlands. Jeder zieht einen Schlitten mit 80 Kilo Ausrüstung und Proviant.
Nächte bis 33 Grad Minus, Stürme, ein Kocher, der nicht angehen will. Die Tour bringt Geertje Marquardt oft an ihre Grenzen.
Einen Monat dauerte Geertje Marquardts Grönlanddurchquerung. Sie hat alles gut überstanden. Geholfen hat ihr dabei, dass sie schon vor langer Zeit gelernt habe, die Kälte zu umarmen, sagt die gebürtige Rostockerin. Sie reist oft in den Norden und steigt auch in Brandenburg bei eisigen Temperaturen ins Wasser. Kälte mache sie einfach glücklich.
Über ihr eisiges Grönland-Abenteuer hat Geertje Marquardt ein Buch geschrieben, die Eisbrecherin heißt es. Ein Titel, der auf sie als Abenteurerin und Künstlerin zutrifft. Denn Eisskulpturen sind ihre zweite große Leidenschaft. Und damit verdient sie auch Geld. So baut die gelernte Innenarchitektin in Schweden regelmäßig mit an einem Eishotel.
Was sie aber immer haben wird, ist Sehnsucht nach Grönlands Weite und Sorge um diese einzigartige, bedrohte Natur.
Beitrag von Andrea Schneider