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Jedes Jahr bescheren Fischdiebe den Fischern in der Region einen riesigen Schaden. Sie kommen in der Nacht, klauen die Fische aus den Reusen. Fischer Stefan Betge aus Plaue hat mehrfach Anzeige erstattet, aber die Polizei findet keinen der Täter. Mehr Patrouillefahrten der Wasserschutzpolizei oder der Fischereiaufsicht könnten eine Lösung sein, aber es fehlt an Personal.
Stefan Betge fährt nicht mehr nur raus um zu sehen ob ihm etwas ins Netz gegangen ist – sondern auch, ob der Fang überhaupt noch da ist. Fischdiebe zerschneiden seine Reusen auf dem Plauer See und auf dem Wendsee. Und sie klauen seinen Fang. Die Fischräuber kommen mit ihren Booten meist nachts und sie richten großen Schaden an den Netzen an.
Die Diebe haben es vor allem auf seine Aale, Zander und Hechte abgesehen. Gestohlene Fische, zerstörte Reusen für Stefan Betge ein Alptraum – er ist Berufsfischer, muss sich und seine Familie ernähren. Und seine Mitarbeiter bezahlen. Mittlerweile ist der Schaden durch die Fischdiebe für ihn existenzbedrohend.
Auch andere Fischer aus Plaue seien von den Diebstählen betroffen, erzählt der 47Jährige. Er selbst habe mehrfach Anzeige bei der Polizei erstattet, doch die Ermittlungen blieben erfolglos. Den Dieben im Nachhinein den Fischraub nachzuweisen, ist schwierig. Man kann sie nur zur Rechenschaft ziehen, wenn sie auf frischer Tat ertappt werden.
Uns teilt die zuständige Polizeidirektion in Brandenburg an der Havel mit, dass die Zahl der Anzeigen sehr gering sei und Fischdiebstahl aus Reusen für die Polizei im Moment kein Schwerpunktthema. Sie rät den Fischern ihre Reusen so zu platzieren: „…dass sie vom landseitigen Bereich gut einsehbar sind, sodass mögliche Tathandlungen auch von Zeugen auf dem Festland erkannt und gemeldet werden können“.
Für Fischer ist das kaum möglich.
Stefan Betge hat die Sache inzwischen selbst in die Hand genommen. In einem Facebook-Post hat er eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt – für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen.
Beitrag von Roman Garthoff