Zwischennutzung in der Großstadt -
Andreas Diermeier - ein junger, umtriebiger Kulturunternehmer - krempelt den rauen Kiez zwischen Leinestraße und Herrmannstraße seit einigen Jahren mit Zwischennutzungsprojekten um. Sein Credo: Kultur statt Verwahrlosung. Begonnen hat es 2015 mit seinem Späti "Tante Frizzante" in der Hermannstraße 95 - dort gab es nur lokale Spirituosen und Limonaden, der Treffpunkt wurde zur Legende. Über Hausnummer 99 ist er nun bei Nr. 100 gelandet. Dort betreibt er momentan den "Kulturgarten Willy Schmidt" mit Konzerten, Ausstellungen, Foodfestivals und mehr.
Auf dem Gelände eines ehemaligen Steinmetzbetriebes hat Andreas Diermeier in diesem Jahr wieder einen Treffpunkt für Menschen aus dem Kiez eröffnet: Den „ Kulturgarten Willy Schmidt“ - benannt nach dem Gründer des alten Handwerksbetriebs. In den Innenräumen können Künstler aus der Nachbarschaft jetzt ihre Werke kostenfrei ausstellen. Neben der Galerie gibt’s eine Bar mit DJ und regelmäßig treten Live-Bands im Neuköllner Kulturgarten auf. Da es auch dort kein Bleiberecht für länger geben wird, ist Andreas immer auf der Suche nach neuen ungenutzten Orten. Doch selbst der „Meister der Zwischennutzung“ - wie er oft genannt wird - möchte nicht immer nur improvisieren. In Rixdorf in einem ehemaligen Pferdegehöft ist ihm das schier Unmögliche gelungen: Er hat einen dauerhaften Mietvertrag und ab Oktober wird es hier jeden Mittwoch Konzerte geben. Auch in der Hermannstraße soll der Kulturbetrieb in der kühlen Jahreszeit weiter gehen.
Beitrag von Dagmar Kniffki