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Dirk Marx hat in seinem Leben schon einiges erreicht und noch mehr hinter sich. Denn lange Zeit war sein ständiger Begleiter der Alkohol. Mittlerweile ist er seit 10 Jahren trocken, die Tage laufen mal gut, mal weniger. Aber eines steht für ihn fest: So weit runter möchte er nie wieder. Und er will auch nicht, dass andere so etwas durchmachen müssen. Deswegen spricht er nun mit Schülern über seine Alkoholkrankheit.
Zwanzig Jahre lang schleppte Dirk Marx nicht Wasser, sondern Bier nachhause. Einen ganzen Kasten schaffte er täglich. Harmlos hatte es begonnen – in der Kneipe, beim Billiardspielen was zusammen trinken. Dann wurde es immer mehr. Die Gewohnheit wurde zur Sucht – ein schleichender Prozess.
Dirk Marx ist Autoliebhaber. Hunderte Modellfahrzeuge hat er gesammelt, auch Heckklappen und Kühlerhauben, die er kunstvoll im Zimmer montiert hat. Er kann viel. Eine Baufirma hat er schon geführt und einen Oldtimer-Handel. Nur der Umgang mit sich selbst gelang ihm lange nicht.
Schließlich platzte der Hauskredit, sein Konto wurde gepfändet, die Beziehung ging in die Brüche.
In der Therapie wurde Dirk Marx mit sich selbst konfrontiert – seinen Selbstzweifeln, seinen Verletzungen aus Kindheit und Jugend.
Dirk Marx machte seine Geschichte öffentlich. Gerade arbeitet. er an seinem zweiten Buch. Vor acht Jahren fing er an zu schreiben. In einem Kinosaal in Königs Wusterhausen stellte er sein Buch vor. Er kandidierte für den Stadtrat und wurde gewählt. Fünf Jahre war Dirk Marx parteiloser Kommunalpolitiker in Königs Wusterhausen. Heute spricht er an Schulen über Suchtgefahren und veranstaltet Oldtimer-Treffen. Ob in seinem Cadillac oder anderswo – Alkohol bleibt für ihn ein striktes Tabu.
Beitrag von Angelika Wörthmüller