ARD Story -
Ohne sie geht nichts mehr in der organisierten Kriminalität: Professionelle "Serviceunternehmen", die Strohmänner aus Osteuropa besorgen. Inzwischen hat sich ein ganzer Markt etabliert. Der Film zeigt, wie das System der Strohmann-Rekrutierung funktioniert, wer daran verdient und zu welchen kriminellen Zwecken die Strohleute missbraucht werden.
Geldwäsche, Insolvenzverschleppung, Steuerbetrug
Geldwäsche, Insolvenzverschleppung, milliardenschwerer Steuerbetrug: das Organisierte Verbrechen in Deutschland nutzt dafür zunehmend und systematisch suchtkranke und obdachlose Menschen aus Osteuropa als sogenannte Strohleute. Ohne ihr Einverständnis und Wissen werden sie als Geschäftsführer und Eigentümer deutscher Unternehmen eingesetzt, von deren tatsächlichen Aktivitäten sie keine Ahnung haben. Die kriminellen Hinterleute organisieren mit diesen Unternehmen umfangreiche Firmennetzwerke für ihre illegalen Geschäfte. Die Strohleute dienen ihnen zur Verschleierung und Risikominimierung.
Die mehrfach ausgezeichneten Reporter Adrian Bartocha und Jan Wiese haben einige dieser Strohleute gefunden und mit ihnen gesprochen. Und sie zeigen erstmals, wie das System der Strohmann-Rekrutierung funktioniert, wer daran verdient und zu welchen kriminellen Zwecken die Strohleute missbraucht werden.
Ermittler geben exklusive Einblicke
Die Recherche führt quer durch Deutschland und in osteuropäische Kleinstädte. Notare, Dolmetscher, sogenannte Consulting-Firmen: sie alle sind Akteure dieses Systems, das sich zunehmend in Deutschland ausbreitet. Mit kriminellen Hintermännern, die ihren erbeuteten Reichtum zur Schau stellen. Mit Bankkonten in Dubai und Verbindungen zur osteuropäischen Mafia.
Exklusive Einblicke in die Bekämpfung dieser Strukturen geben Ermittler des Zollkriminalamts und der Steuerfahndung Baden-Württemberg sowie Staatsanwälte der 2021 gegründeten Europäischen Staatsanwaltschaft.
Film von Adrian Bartocha und Jan Wiese
Erstausstrahlung 30.07.2024/Das Erste