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Wenn sich die Gartensaison so langsam dem Ende neigt, erst dann erstrahlen sie, die Herbstastern. Wie kleine Sternchen, in Weiß oder Rosa, in allen Violett-Tönen oder in Karminrot. Asteraceae so der Botanische Name! Abgeleitet aus dem Griechischen, denn Aster bedeutet Stern. Sie besitzt unzählige kleine Blüten und gehört zu den Korbblütlern. Der Blütenstern besteht aus zahlreichen ganz kleinen Einzelblüten, die wie in einem Korb angeordnet sind.
Sie haben enormes Durchhaltevermögen. Je nach Sorte, blühen sie bis weit in den November hinein. Wird Verblühtes rausgeschnitten, sogar noch länger.
Damit sie gut blühen, brauchen die Herbstastern Sonne und extra Dünger. Und der sorgt dafür, dass sie nicht nur üppiger blühen, sondern auch robuster gegenüber Krankheiten sind. Ganz gleich, ob es sich um niedrige Zwergsorten handelt oder um hohe, die locker anderthalb Meter schaffen. Pilzanfällig sind sie fast alle.
Astern kriegen gerne mal Mehltau. Dem beugt man vor, indem man sie gut düngt und nicht von oben wässert.
Rahblatt- & Glattblattastern
Man unterscheidet zwischen Rau- und Glattblattastern. Der Unterschied lässt sich fühlen. Die Raublättrige hat behaarte Stängel und raue Blattunterseiten. Die Glattblattaster hat - wie der Name schon sagt- glattes Laub. Sie entwickelt unterirdische Ausläufer und wandert wie Giersch durch den Garten, während die Raublattaster am Platz bleibt. Allesamt samen sich allerdings auch gerne aus. Wer das nicht will, muss Verblühtes abschneiden.
Vermehrung
Wenn man sie nicht entfernt, dann hat man überall fröhliche Babys, die alle anders aussehen. Deshalb werden sie in Gärtnereien auch vegetativ, also über Stecklinge vermehrt, weil die Babys nie so aussehen wie die Mami.
So steht dann auch mal ein fliederfarbener Sämling zwischen weiß und lila, was für farbliche Abwechslung im Beet sorgt. Ärgerlich ist nur, wenn sich die hoch gewachsenen Pflanzen so verausgaben, dass sie umkippen.
Schnitt
Wenn man sie im Frühling, also in den letzten beiden Maiwochen, herunter schneidet und sie mit diesem Vorblütenschnitt anstuft, dann spart man sich die Binderei im Herbst. Man halbiert einen Teil, lässt andere lang, kann innen auch einige herausnehmen. Die Teile, die geschnitten wurden, verzweigen sich dann. So hat man eine viel längere Blütezeit. Weil die Geschnittenen später blühen als die anderen. Zudem stützen sie die anderen.
Die späte Blüte der Aster ist ein geschickter Schachzug der Natur. Verschwinden konkurrierende Nachbarpflanzen, bekommt sie mehr Sonne ab und wird von Insekten belagert, die um diese Zeit kaum noch etwas anderes finden.
Noch tapferer sind die Winterastern, auch als Chrysanthemen bekannt. Manche öffnen ihre Blüten erst im November. Mit anderen Astern können sie aber auch jetzt schon ein langanhaltendes spektakuläres Abschiedsfeuerwerk im Beet zünden.
Beitrag von Martina Hiller