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Die Miniwälder werden europaweit immer beliebter. Wir zeigen, wie man einen Tiny Forest anlegt und warum in immer mehr Städten solche Miniatur-Dschungels entstehen.
Sie sind nur tennisplatzgroß, sollen gut fürs Klima sein und sind innerhalb kurzer Zeit dicht bewachsen. Das Team von Miya e.V. legt diese kleinen Naturinseln seit drei Jahren bundesweit an. Auch in Eberswalde soll ein tiny forest entstehen.
Die Miyawaki-Methode
Das Konzept des tiny forests basiert auf einer speziellen Pflanzmethode, der sogenannten Miyawaki-Methode. Es geht darum, eine große Vielfalt an heimischen Gehölzpflanzen in ganz engen Pflanzverbänden zu pflanzen. Dadurch verändert man ein bisschen die natürlichen Verjüngungsprozesse der Natur. Durch die guten Bodengegebenheiten und durch diesen engen und sehr diversen Pflanzverband entsteht in relativ kurzer Zeit ein sehr dichtes urwaldähnliches Mikroökosystem.
Vorteile eines Tiny Forests
Der erstee „Testwald“ in der Uckermark entwickelte sich schon nach zweieinhalb Jahren zu einem dichten Minidschungel. Vergleichbare natürliche Ökosysteme brauchen zehnmal länger. Ein tiny forest hat aber noch mehr Vorteile: die Erhöhung der Biodiversität, Luftfiltration, er ist ein lokaler Temperaturpuffer und nimmt Wasser auf, was ja auch gerade vor dem Hintergrund der Zunahme von Extremwetterereignissen, wie Niederschlägen, sehr wichtig ist.
Das Miya-Team - Absolventen der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung - legt in Eberwalde schon seinen fünfundzwanzigsten tiny forest an. Jedes dieser Projekte wird dabei immer von sogenannten Paten unterstützt. Erst wird die Grasnarbe abgenommen und dann ein sogenanntes Terra Preta- Gemisch eingebracht. Dazu gehört unter anderem Pflanzenkohle. Die Pflanzenkohle wird im Boden mit hochwertigem Kompost vermischt. So entsteht die nährstoffreiche und wasserspeichernde Terra Preta Erde. Ein echter Kickstart für den tiny forest.
Ob quadratisch, rund oder oval – Form und Design für einen Miniwald können problemlos jedem Gelände angepasst werden.
Mehr als 30 Baumarten
Ein tiny forest besteht in der Regel aus mindestens 30 unterschiedlichen Baum- und Pflanzenarten, die dicht an dicht gepflanzt werden. Auf engstem Raum konkurrieren sie so um das Sonnenlicht und wachsen dadurch schneller in die Höhe.
Ein tiny forest entsteht immer in Gemeinschaft mit Anderen. Ob mit Kindern, Senioren, Nachbarn oder Kollegen. Sie kümmern sich auch um die Pflege, gießen nach Bedarf oder jäten Unkraut. Nach ca. 3 Jahren kann der Miniwald sich selbst überlassen werden. Bei Fragen steht das Miya Team weiterhin beratend zur Seite.
Beitrag von Sabine Horn