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Im Garten von Karl Foerster gibt es keine Winterpause. Es wird durchgeblüht. Auch noch zum 150. Geburtstag des großen Gartenkünstlers. Von 1910 bis zu seinem Tod im Jahr 1970 hat Foerster in Potsdam-Bornim gewirkt und gelebt. Sein Haus erstrahlt nach langer Sanierung jetzt in neuem Glanz.
Felix Merk von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist Kurator des Karl-Foerster-Hauses. Sein persönliches Anliegen ist es, hier alles so lebensnah zu erhalten wie möglich.
Nach dem Tod von Karl Foerste ist von Eva Foerster, seiner Witwe und von Marianne, der Tochter, im Haus sehr wenig verändert worden. An seinem Schreibtisch sind die meisten seiner Bücher und seiner Artikel entstanden. Er hat sie vorformuliert und nach der Heirat mit Eva hat sie es übernommen, das Ganze auf der Schreibmaschine in Reinschrift zu bringen.
29 Monografien haben sie hier verfasst, dazu unzählige Artikel für Gartenzeitschriften. Eigene Pflanzenkataloge, in denen seine 370 Züchtungen angeboten wurden. Mit seinen Publikationen kann Karl Foerster ein ganzes Bücherregal füllen. Ganz in der Tradition seiner gelehrten Familie. Sein Vater war Direktor der königlichen Sternwarte zu Berlin. Karl Foerster hatte zwei Brüder und zwei Schwestern, den Kindern wurde schon von der Mutter im Garten der Sternwarte die Natur nahegebracht, indem für jedes der Kinder ein Gärtchen bereitgestellt wurde.
Alles im Hause folgt der Inspiration eines sensiblen Naturbeobachters.
Für Karl Foerster war Schönheit unabdingbar. Er sagt ohne Schönheit kann er nicht leben und er sagt auch Schönheit und Harmonie führen alles zusammen. Und würden vielleicht auch Kriege verhindern. Schönheit war für ihn unabdingbar. Ohne Schönheit hätte er nicht leben können.
Selbst das Sterbebett Karl Foersters im Erdgeschoss wirkt wie ein Ort, an dem alles stimmt. Das Bild vom Elternhaus an der Wand, den Himmel über sich.
Doch eine Pilgerstätte für Foersterianer wird dieses Haus wohl nicht. Den Gedanken, hier ein Museum einzurichten, musste die Stiftung wieder verwerfen. Zum einen müsste man als Museum bauliche Auflagen erfüllen und zum Anderen müssten all die Kleinigkeiten, mit denen die Familie Foerster gelebt hat, weggeräumt werden.
Und so gibt es nur im Rahmen von Führungen die Möglichkeit, das Karl-Foerster-Haus auch von innen zu erleben. Doch das berühmtere Erbe ist ja ohnehin der Garten.
Beitrag von Felix Krüger