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Ariane Hofmann kümmert sich in ihrem Trebbiner Gartenreich auf professionelle Weise um bedrohte Insekten. Seit der Kindheit ist dies ihre Leidenschaft und der Schutz von Wildbienen eine besondere Herzensangelegenheit. Denn die Hälfte von ihnen ist vom Aussterben bedroht. Besonderen Wert legt sie für den Schutz von Insekten auf natürliche Nisthilfen.
Was viele nicht wissen: Etwa 70 Prozent der knapp 600 Wildbienenarten nisten im Boden. Dafür kann man den Bienen offene Bodenstellen anbieten, oder Flächen, die zwischen dem Rasen offen sind. Locker bewachsene Bodenflächen sind ideale Nistplätze für Wildbienen. Das sieht ganz unscheinbar aus, aber unterirdisch gibt es neben dem Eingang ein Gängesystem mit Verzweigungen, in denen dann die Nistkammern abgelegt sind. Man sollte also in der Umgebung der Nisteingänge nicht umgraben.
Manche Arten bauen ihre Nester in Stängeln und legen dort ihre Eier und den Pollen ab. Wie die Keulhornbiene. Man kann sie dabei auch unterstützen: Geeignet als Nisthilfe sind markhaltige Stängel, die vertrocknet sin müssen. Zum Beispiel von Brombeere, Himbeere, Königskerze, Holunder oder auch Disteln.
Mindestens 30 bis 40 Zentimeter lang sollte der Stängel für die Nistkammern sein und glatt abgeschnitten werden, damit die Bienen dort auch einziehen. Die Nisthilfe wird an einen langen Stab gebunden, damit sie den Boden nicht berührt und die Brut im Stängel weder feucht noch erschüttert wird.
Nicht nur in Stängeln, sondern auch in Hohlräumen von Totholz nisten Wildbienen. Man kann Holz liegen oder stehen lassen, aber auch abgelagertes Hartholz aufstellen. Dann nutzen die Wildbienen alte Fraßgänge von Käfer- oder Wespenlarven und bauen ihre Nester in den Stamm. Der Standort sollte immer möglichst sonnig sein.
In der Regel leben Wildbienen solitär. Das heißt sie bilden keine Staaten. Ausnahmen sind Hummeln, die auch zu den Wildbienen gehören.
Beitrag von Sabine Horn