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In Zeiten von Genmanipulation und Hybridsaatgut ist es wichtig geworden alte Sorten wieder bekannt zu machen und Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig Abwechslung, Vielfalt und Geschmack in unserer Ernährung sind. Eve Bubenik und Winni Brand haben das Ziel, alte und seltene Kulturpflanzen zu erhalten und zu vermehren. Und das ausschließlich im Freiland, um Robustheit und Regionalität zu fördern.
Wenn im Herbst alles verblüht ist und die Früchte reif sind, beginnt für die „Samenbauer“ Winni Brand und Eve Bubenik die wichtigste Zeit in ihrem Betrieb "Keimzelle Vichel". Auf 7000qm bauen sie in der Nähe von Neuruppin Blumen, Kräuter und Gemüse an, um daraus hochwertiges Ökosaatgut zu erzeugen. Dabei geht es ihnen vor allem um alte und seltene Kulturpflanzen. Ihr Sortiment umfasst mittlerweile über 250 verschiedene Sorten. die sie als Saatgutmischung oder einzeln anbieten.
Die Pflanzen sollen sich vor allem den kargen Bedingungen in Brandenburg anpassen.
Zu ihrem Sortiment gehört auch besonderes Fruchtgemüse. Dabei ist der richtige Erntezeitpunkt das A und O. Die weiße Aubergine „White Egg“ zum Beispiel muss erst gelb werden, bis ihre Samen geerntet werden können. So ist es auch bei der Schlangengurke. Wer das Saatgut der Tomate "Kleine Maria" in die Erde bringt, wird mit reicher Ernte belohnt. Die beiden bauen auch ungewöhnliche Bohnensorten an. Wie beispielsweise die wohlschmeckende Yin- und Yang-Bohne. Das Saatgut wird dann im Trockner getrocknet. Erst wenn sie kein Gewicht mehr verlieren, dann sind die z.b. Bohnen trocken. Andere Saaten wiederum müssen nach der Ernte aufwändig gereinigt werden. Wenn das Saatgut verkaufsfertig ist, sortiert Eve Bubenik noch einmal sorgfältig aus. Jede Tüte ist handverlesen. Damit sich diese raren Kostbarkeiten in unseren Gärten gut verbreiten können.
Beitrag von Sabine Horn