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Im Zentrum Potsdams, nur knappe sechs Kilometer vom Foerstergarten entfernt, umspült von zwei Havelarmen, liegt die Freundschaftsinsel. Hier legte Karl Foerster in den 30er Jahren einen Schau- und Sichtungsgarten an, in geordneter Schönheit. Der Garten Ist in verschiedene Themenbereiche sortiert und gegliedert, so dass man die Pflanzen, die Stauden, in unterschiedlicher Anwendung sehen kann.
Es gibt das Thema "Heidegarten", in dem man verschiedene Arten und Sorten findet, die in diese Heidelandschaft passen. Nebenan – erfrischt die Wasserachse – wo Teich- und Seerosen gedeihen. Gesäumt wird die Sandsteinarchitektur mit mehreren Springbrunnen – von Taglilien. Im Sommer ein farbenprächtiges Blütenmeer.
Karl Foerster hatte zwar keine der Taglilien selbst kreiert, aber mit ihnen herumexperimentiert. Sie gehörten ins feste Repertoire seines Sichtungsgartens. Wer auf der Suche nach echten Foersterzüchtungen ist, findet sie u.a. im Phloxgarten.
Neben den Sorten- und Themengärten kommen auf der Freundschaftsinsel auch die Foersterschen Gestaltungsprinzipien zur Geltung. Seine Farbenlehre, aber auch die Kompositionen aus zarten und wuchtigen Gewächsen zeigen sich im Prachtstaudengarten. Wichtig war ihm, Rhythmus zu haben in so einer langen Fläche.
Jahrzehnte nach Karl Foerster sind seine Gartenideen kaum gealtert. Auf der Freundschaftsinsel werden sie am Leben erhalten. Wer Foerster heute verstehen will, kommt um einen Inselbesuch kaum herum.
Beitrag von Felix Krüger