Horst Mager und sein Hund vor einem blühenden Oleander (Quelle: rbb/Colourbox)
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So 23.03.2025 | Beitrag | Lesedauer etwa 7 Minuten - Horst sein Schrebergarten: Gartentipps für den März

Langsam stecken die Frühjahrsblüher die Köpfe aus dem Boden und das erste Gemüse kann vorgezogen werden. Was noch zu tun ist erklärt euch Horst.

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Wilden Broccoli aussäen
Wilden Broccoli aussäen

Der Wide Brokkoli – auch Stängelkohl genannt ist eine Köstlichkeit, die viele aus der italienischen Küche kennen. Schmeckt wie Brokkoli, man kann bei ihm aber alles ernten und verspeisen: Blätter, Stängel und Knospen. Im März kann man ihn im Haus oder Gewächshaus vorziehen. Die Samen aussäen, leicht mit Erde bedecken, angießen und feucht halten. Wenn er so etwa 4 Blätter hat, vereinzeln und ab Anfang Mai ins Freie setzen. Er wächst dann eher buschig und nach 3 Monaten etwa ist er erntereif und im August kann man nochmal direkt ins Beet aussäen!

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Dahlien in Kisten vorziehen
Dahlien in Kisten vorziehen

Jahrelang habe ich die Dahlienknollen immer einzeln in Töpfen vorgezogen. In jeden Topf eine Knolle. Da brauchte ich unglaublich viele Töpfe und sehr viel Erde. Jetzt habe ich mir mal einen Trick von den englischen Gärtnern abgeschaut und probiere das mal aus. Ein Vlies in eine luftige Kiste legen. Knollen von kranken stellen befreien und nebeneinander in die Kiste stellen. Das Ganze mit Erde auffüllen und fertig. Ich bin gespannt, kann mir aber gut vorstellen, dass das klappt und die Dahlien so eine Wachstumsvorsprung bekommen.

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Rasenkante stechen
Rasenkanten stechen

Der Boden ist noch feucht und klebrig, die beste Zeit um Rasenkanten zu stechen. Es gibt spezielle Rasenkantenstecher, ich allerdings mache es mit dem Spaten. Einfach Stück für Stück einen schmalen Spalt abstechen und in den Eimer damit. So bildet sich eine eingewachsene gut verwurzelte Kante, das Gras wächst nicht ins Beet und man kann mit dem Mäher gut an der Kante entlang fahren.

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Rosen düngen
Rosen düngen

Rosen brauchen viel Nahrung, aber nicht zu viel, denn sonst werden die neu gebildeten Triebe weich und zu saftig und locken viele Blattläuse an. Man könnte sagen: Die Rosen sind überfressen und faul und haben keine Lust, richtig feste schützende Zellen auszubilden. Also halten wir sie etwas im Hungermodus. Man nimmt also maximal die Hälfte von der Menge, die auf der Düngerpackung angegeben ist. Diese dann ausstreuen und einschwämmen, damit der Dünger gleich an die Wurzeln gelangt. So wächst die Rose auch, macht aber schöne feste Blätter, in die die Läuse nicht so einfach reinstechen können!

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Clematis schneiden
Clematis schneiden

Die Schnittregel ist ganz einfach: Spät blühende Clematis schneidet man früh und früh blühende Clematis spät im Jahr. Also Arten wie montana, alpina, also alle, die im Frühling blühen, erst nach der Blüte im Sommer schneiden, denn die haben ihre Knospen schon im vergangenen Jahr angelegt. Die Clematisarten, die erst im Sommer blühen, legen die Knospen in diesem Jahr an. Also schneidet man sie jetzt richtig 2 Handbreit runter, damit sie viele neue Triebe mit vielen Knospen bilden. Hierbei über einem potenziellen Austrieb abschneiden. Sicherheitshalber im unteren Bereich immer ein Reserveauge stehen lassen, falls nochmal Frost kommt.

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Tomaten aussäen
Tomaten aussäen

Jetzt ist die beste Zeit, um Tomaten auszusäen, denn die Tage sind lang genug. Wenn sich der Keimling aus dem Boden schiebt, bekommt er genügend Licht und kann richtig loswachsen. Wer keine Möglichkeit hat, seine Tomaten vor Regen geschützt zu kultivieren, sollte darauf achten, dass die Sorte „Freilandgeeignet“ ist. Das bedeutet: Sie ist etwas resistenter gegen die Braunfäule. Das ist ein Pilz, der die Tomatenpflanzen in kürzester Zeit vernichten kann. Man kann die Samen ein paar Stunden in Wasser einweichen – dadurch quillen sie etwas auf und keimen schneller. Danach kommt ein Körnchen in einen Topf mit Aussaaterde, abdecken fertig. Sollte man keine Aussaaterde haben, einfach 2 Drittel Gartenerde und ein Drittel Sand mischen und das ganze auf einem Backblech bei 100 Grad eine halbe Stunde in den Backofen schieben, um die Keime und Wildkräuter abzutöten.

rbb Gartenzeit - Tipps - Sand gegen Trauermücken
Trauermücken mit Sand bekämpfen

Es ist ein Trauerspiel mit den Trauermücken – in Blumentöpfen, Aussaatschalen überall flattern sie herum. Das Problem sind nicht die schwarzen Minifliegen, sondern ihre Nachkommen, denn die Larven fressen an den Wurzeln. Trauermücken lieben es feucht, also ist weniger gießen empfehlenswert. Wichtig zu wissen ist auch: Die Reproduktionsrate – wie lange es dauert bis aus den Eiern Mücken werden - ist temperaturabhängig. Je wärmer es ist, desto schneller geht es! Bei 22 Grad dauert es nur 3 Wochen und bei 15 Grad brauchen sie zum Schlüpfen viel länger - das Doppelte: 6 Wochen! Damit die Tiere ihre Eier erschwert ablegen können, deckt man die gefährdeten Töpfe mit Sand ab. Durch die Sandschicht können sich die Trauermücken mit ihrer Legeröhre nicht so leicht in die Erde bohren, um ihre Eier abzulegen.
 
Also was hilft gegen Trauermücken?
 
1. weniger gießen
 
2. kühler stellen
 
3. Erde mit Sand abdecken

rbb Gartenzeit - Tipps - Vogeltränken säubern
Tiertränken reinigen

Wenn die Vögel so langsam beginnen zu brüten ist der richtige Zeitpunkt die Vogeltränken gründlich zu reinigen. Diese werden durch Kot verunreinigt. Jetzt nach dem Winter macht man sie am besten nochmal richtig leer, spült sie ohne chemische Reiniger nur mit kochendem Wasser aus. Dann stellt man sie wieder auf und befüllt sie neu. Wichtig: Zweige einstellen, damit alle Tiere gut rein und rausklettern und keinesfalls ertrinken können.

rbb Gartenzeit - Tipps - Stauden mit Rückschnitt stützen
Staudenstützen bauen

Damit Stauden nicht umkippen und später zusammengebunden werden müssen und dann vielleicht etwas erwürgt und nicht mehr wie natürlich gewachsen aussehen, kann man jetzt schon etwas tun.
 
Man nimmt einfach verzweigte Äste vom winterlichen Rückschnitt und steckt sie in und um die Stauden herum in den Boden. An ein paar Stellen werden die Äste zusammengebunden. Im Laufe der Saison leitet man die sich im emporschiebende Staude - wie Phlox zum Beispiel - in den Zwischenräumen nach oben. Das sieht dann besonders natürlich aus.

Pelargonien ausputzen

So sehen sie jetzt aus die überwinterten Geranien. Daher ist es Zeit für eine Frühjahrskur in 3 Schritten:
 
1. Trockenes und totes Laub sowie Knospen müssen jetzt rausgeschnitten werden. Jetzt sollen sie wachsen und nicht blühen. Etwas einkürzen, damit sie buschig werden.
 
2. Alte Erde abschütteln, in neuer Erde wieder einpflanzen.
 
3. Hell, aber kühl aufstellen, erst düngen, wenn sie anfangen zu treiben.

rbb Gartenzeit Tipps - Horst schneidet Gaura zurück, Quelle: rbb
Gaura zurückschneiden

Die Gaura oder Prachtkerze ist eine Schönheit für trockene, sonnige Standorte. Wenn sie ohne Staunässe überwintern kann, dann kommt sie auch häufig wieder. Sie ist nicht sehr langlebig, aber sie versamt sich gut. Oft stellt sich bei Gaurafreunden die Frage: Wann schneiden? Wie bei fast allen Stauden solltet ihr sie im Frühjahr schneiden. Das alte Laub schützt sie etwas über den Winter. Bei meiner Gaura hier sieht man schon: Sie hat überlebt und treibt schon aus!

Jetzt wurzelnackte Rosen pflanzen

Eine empfehlenswerte Rose ist die Rose Strandperle Norderney. Sie ist eine Apfel-, Dünen- oder Kartoffelrose (Rosa rugosa), also eine Kleinstrauchrose. Sie ist gesund, trockenheitsverträglich und sie blüht von Juni bis Oktober. Jetzt im Frühjahr ist eine gute Pflanzzeit, denn: Man bekommt Rosen als wurzelnackte Ware! So sind sie besonders preiswert im Vergleich zu getopften Rosen, die es dann im Sommer zu kaufen gibt. Die wurzelnackte Pflanze stellt man mindestens eine Stunde in einen Eimer mit Wasser und setzt dann die Rose so in den Boden, dass die Veredlungsstelle etwa 5 cm unter die Erde kommt.

Zwiebeliris pflanzen

Die Netzblatt-Iris (Iris reticulata) ist einer der schönsten Zwiebelblüher im Frühjahr. Man pflanzt sie als Zwiebeln im Herbst oder man kauft sie jetzt in der Gärtnerei in Töpfen! Das Gute daran sie jetzt zu kaufen ist, dass man genau sehen kann, ob einem die Sorte gut gefällt. Sehr exotisch wirkt die Sorte ‘Katharine Hodgkin‘ – wie alle anderen Zwiebeliris auch - mag sie es sommertrocken und sonnig, ideal also für sandige Böden und heißes Klima!

Lilien in Kübel setzen

Februar/März ist die beste Zeit, um Lilien zu setzen - auch auf dem Balkon oder der Terrasse im Kübel! Lilien hassen Staunässe, deswegen sollte man die Gartenerde mit einem Drittel Sand mischen. In Berlin und Brandenburg ist der Boden oft sandig genug. Die Zwiebeln etwa 15 cm tief setzen und den Topf einfach im Garten, oder auf dem Balkon aufstellen und ab und zu gießen. Wenn die Lilien dann treiben, kann man sich überlegen, wo man sie haben möchte. Lilien in Töpfen passen auch ins Beet. Man stellt sie dann einfach dorthin, wo im Sommer Blühlücken entstanden sind.

Flower Sprouts

Flower Sprouts sind eine Mischung aus Rotem Grünkohl und Rosenkohl. Man erntet die Knospen aus den Blattachseln, so wie beim Rosenkohl. Oft wird gesagt, dass sie sich besser entwickeln, wenn man die Spitze der Pflanze herausschneidet, aber da ich sie für die Insekten blühen lassen möchte, mache ich das nicht. Ich kaufe immer Samen, ziehe sie ab Mitte März vor und pflanze sie Ende Mai dann ins Beet. Ich kann sie wirklich nur empfehlen, gebraten mit Pinienkernen oder einfach so – roh!
 
 
 
 

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Rosen schneiden
Rosen schneiden

Rosen schneidet man, wenn die Forsythien blühen, das ist eine gute Orientierung, allerdings treiben meine Rosen in den letzten Jahren oft schon früher aus, deswegen schneide ich auch schon früher – kurz bevor die Forsythien blühen. Und zwar so:
 
Über einem nach außen stehendem Auge. Relativ nah an den Ansatz des Zweiges ran. Nicht zu tief, damit sie Reserven hat, falls noch einmal ein später Frost die Knospen ärgert, die obersten erfrieren dann nämlich zuerst. Aber Forsythie hin oder her, der März ist die optimale Zeit dafür!

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Jungfer im Grünen säen
Jungfer im Grünen säen

Jungfern im Grünen sind Kaltkeimer – so genannte Cool Flowers – das heißt sie brauchen den Kältereiz, um zu keimen. Also säe ich sie jetzt, solange es noch kühle Tage und vor allem Nächte gibt aus, lasse sie in den Töpfen heranwachsen uns setze sie dann im Beet genau an die Stellen, wo ich sie gerne hätte. Das bekommt ihnen besser als das Umpflanzen, wenn ich sie direkt ins Beet vielleicht an die falsche Stelle säe.

Kontrolle von Kübelpflanzen im Winterquartier - Horst sein Schrebergarten
Kübelpflanzen auf Schädlinge kontrollieren

Kübel-Pflanzen - wie der Oleander - können jetzt vorsichtig ausgewintert werden. Wenn die Temperaturen unter Null Grad fallen, sollte er aber in Vlies gewickelt oder mit einem alten Laken abgedeckt werden. Wichtig ist es auch, ihn nicht in die Sonne zu stellen. Sonst drohen Verbrennungen. Auf Schild- und Wollläuse und Spinnmilben untersuchen. Bei Bedarf Pflanzenschutzstäbchen in die Erde stecken. Das wirkt systemisch, das heißt: Die Pflanze nimmt das Mittel auf und der Schädling stirbt durch das Saugen an den Blättern. Auf Sauberkeit achten, also gelbes Laub und Samenstände entfernen. Der eigentliche Rückschnitt des Oleanders erfolgt beim Einräumen im Herbst. Gedüngt wird ab April.

Spinat aussäen

Spinat benötigt als Schwachzehrer nur etwas Kompost und nur wenig Dünger. Die Rillen für die Aussaat sollten 2 bis 3 cm tief sein, der Reihenabstand 25 bis 30 cm. Spinat braucht festen Bodenschluss, das heißt die Saatrillen müssen gut angedrückt werden. Ab Mai nur schossfeste Sorten verwenden, denn die frühen und die Herbstsorten bilden sonst Blüten, sobald die Tage länger werden. Bis zur Keimung nach ca. 7-14 Tagen den Boden gleichmäßig feucht halten.

Zweige der Lorbeerkirsche. (Quelle: imago | stock&people)
Kirschlorbeer schneiden

Wer beim Kirschlorbeer auch die weißen Blütenkerzen erhalten möchte, der sollte beim Schnitt sehr vorsichtig vorgehen. Keinesfalls eine Heckenschere verwenden. Zum einen schneidet man damit die Blätter an, so dass sie braune Stellen bekommen. Zum anderen entfernt man dabei auch die Blütenknospen. Daher sollte man zu lange Äste immer vorsichtig mit der Schere herausschneiden.

Regrowing - Lauch nachwachsen lassen!

Bio-Lauch aus eigener Anzucht kann man das ganze Jahr über ernten. Das Zauberwort heißt Regrowing. Das heißt übersetzt so viel wie „Nachwachsen lassen“! Dazu einfach das bewurzelte Ende der Lauchstange abschneiden. Den Stummel in wenig Wasser – etwa einen Zentimeter - stellen. Täglich nachfüllen und Fauliges entfernen. Sauberkeit ist wichtig und man muss sich kümmern. Es dauert etwa 3 bis 4 Wochen, bis ein fingerlanger Lauch nachgewachsen ist. Für Kinder ist diese Methode super - sie sehen wie so ein Lauch wächst und das ist spannend! Eine Familie bekommt man davon nicht satt, aber es ist schon erstaunlich, dass aus etwas, das man auf den Kompost werden würde, etwas Leckeres nachwächst!

Pflanztöpfchen aus Zeitungspapier (Quelle: rbb)
Gefäße aus Zeitungspapier herstellen!

Immer das gleiche Spiel: Man möchte Samen aussäen oder Sämlinge umtopfen und hat keine Gefäße! Da hilft eine Papiertopfpresse! Einfach Streifen aus der Zeitung schneiden - 30 cm lang und 10 cm breit. Die Streifen um den hölzernen Zylinder der Presse wickeln - fertig. Papiertopfpressen kosten ab etwa 10 € und man hat sie für die Ewigkeit! Noch ein Tipp: Die gefüllten und gegossenen Töpfe sollten sich nicht berühren. Die Luft muss zirkulieren sonst droht Schimmelgefahr!

Salatsorte 'Forellenschluss' (Quelle: rbb)
Salat 'Forellenschluss'

Der Salat mit seinen hübschen Punkten ist eine echte Wiederentdeckung, eine Sorte, die es schon seit weit über 100 Jahren gibt. Es ein Batavia oder Römersalat. Forellenschluss heißt er, weil die Flecken an Forellen erinnern und der Kopf oben geschlossen ist. Er gilt auch als Kochsalat, man kann ihn sogar braten! Wer Glück hat findet Jungpflanzen in den Gärtnereien, man kann ihn aber auch aussäen und ab April auspflanzen!
 
 
 
 

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Gärtnerarbeit (Bild: dpa)

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