Horst Mager und sein Hund vor einem blühenden Oleander (Quelle: rbb/Colourbox)
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Fr 01.03.2024 | Beitrag | Lesedauer etwa 7 Minuten - Horst sein Schrebergarten: Gartentipps für den März

Langsam stecken die Frühjahrsblüher die Köpfe aus dem Boden und das erste Gemüse kann vorgezogen werden. Was noch zu tun ist erklärt euch Horst.

Pelargonien ausputzen

So sehen sie jetzt aus die überwinterten Geranien. Daher ist es Zeit für eine Frühjahrskur in 3 Schritten:
 
1. Trockenes und totes Laub sowie Knospen müssen jetzt rausgeschnitten werden. Jetzt sollen sie wachsen und nicht blühen. Etwas einkürzen, damit sie buschig werden.
 
2. Alte Erde abschütteln, in neuer Erde wieder einpflanzen.
 
3. Hell, aber kühl aufstellen, erst düngen, wenn sie anfangen zu treiben.

rbb Gartenzeit Tipps - Horst schneidet Gaura zurück, Quelle: rbb
Gaura zurückschneiden

Die Gaura oder Prachtkerze ist eine Schönheit für trockene, sonnige Standorte. Wenn sie ohne Staunässe überwintern kann, dann kommt sie auch häufig wieder. Sie ist nicht sehr langlebig, aber sie versamt sich gut. Oft stellt sich bei Gaurafreunden die Frage: Wann schneiden? Wie bei fast allen Stauden solltet ihr sie im Frühjahr schneiden. Das alte Laub schützt sie etwas über den Winter. Bei meiner Gaura hier sieht man schon: Sie hat überlebt und treibt schon aus!

Jetzt wurzelnackte Rosen pflanzen

Eine empfehlenswerte Rose ist die Rose Strandperle Norderney. Sie ist eine Apfel-, Dünen- oder Kartoffelrose (Rosa rugosa), also eine Kleinstrauchrose. Sie ist gesund, trockenheitsverträglich und sie blüht von Juni bis Oktober. Jetzt im Frühjahr ist eine gute Pflanzzeit, denn: Man bekommt Rosen als wurzelnackte Ware! So sind sie besonders preiswert im Vergleich zu getopften Rosen, die es dann im Sommer zu kaufen gibt. Die wurzelnackte Pflanze stellt man mindestens eine Stunde in einen Eimer mit Wasser und setzt dann die Rose so in den Boden, dass die Veredlungsstelle etwa 5 cm unter die Erde kommt.

Zwiebeliris pflanzen

Die Netzblatt-Iris (Iris reticulata) ist einer der schönsten Zwiebelblüher im Frühjahr. Man pflanzt sie als Zwiebeln im Herbst oder man kauft sie jetzt in der Gärtnerei in Töpfen! Das Gute daran sie jetzt zu kaufen ist, dass man genau sehen kann, ob einem die Sorte gut gefällt. Sehr exotisch wirkt die Sorte ‘Katharine Hodgkin‘ – wie alle anderen Zwiebeliris auch - mag sie es sommertrocken und sonnig, ideal also für sandige Böden und heißes Klima!

Lilien in Kübel setzen

Februar/März ist die beste Zeit, um Lilien zu setzen - auch auf dem Balkon oder der Terrasse im Kübel! Lilien hassen Staunässe, deswegen sollte man die Gartenerde mit einem Drittel Sand mischen. In Berlin und Brandenburg ist der Boden oft sandig genug. Die Zwiebeln etwa 15 cm tief setzen und den Topf einfach im Garten, oder auf dem Balkon aufstellen und ab und zu gießen. Wenn die Lilien dann treiben, kann man sich überlegen, wo man sie haben möchte. Lilien in Töpfen passen auch ins Beet. Man stellt sie dann einfach dorthin, wo im Sommer Blühlücken entstanden sind.

Flower Sprouts

Flower Sprouts sind eine Mischung aus Rotem Grünkohl und Rosenkohl. Man erntet die Knospen aus den Blattachseln, so wie beim Rosenkohl. Oft wird gesagt, dass sie sich besser entwickeln, wenn man die Spitze der Pflanze herausschneidet, aber da ich sie für die Insekten blühen lassen möchte, mache ich das nicht. Ich kaufe immer Samen, ziehe sie ab Mitte März vor und pflanze sie Ende Mai dann ins Beet. Ich kann sie wirklich nur empfehlen, gebraten mit Pinienkernen oder einfach so – roh!
 
 
 
 

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Rosen schneiden
Rosen schneiden

Rosen schneidet man, wenn die Forsythien blühen, das ist eine gute Orientierung, allerdings treiben meine Rosen in den letzten Jahren oft schon früher aus, deswegen schneide ich auch schon früher – kurz bevor die Forsythien blühen. Und zwar so:
 
Über einem nach außen stehendem Auge. Relativ nah an den Ansatz des Zweiges ran. Nicht zu tief, damit sie Reserven hat, falls noch einmal ein später Frost die Knospen ärgert, die obersten erfrieren dann nämlich zuerst. Aber Forsythie hin oder her, der März ist die optimale Zeit dafür!

rbb Gartenzeit - Tipps von Horst - Jungfer im Grünen säen
Jungfer im Grünen säen

Jungfern im Grünen sind Kaltkeimer – so genannte Cool Flowers – das heißt sie brauchen den Kältereiz, um zu keimen. Also säe ich sie jetzt, solange es noch kühle Tage und vor allem Nächte gibt aus, lasse sie in den Töpfen heranwachsen uns setze sie dann im Beet genau an die Stellen, wo ich sie gerne hätte. Das bekommt ihnen besser als das Umpflanzen, wenn ich sie direkt ins Beet vielleicht an die falsche Stelle säe.

Kontrolle von Kübelpflanzen im Winterquartier - Horst sein Schrebergarten
Kübelpflanzen auf Schädlinge kontrollieren

Kübel-Pflanzen - wie der Oleander - können jetzt vorsichtig ausgewintert werden. Wenn die Temperaturen unter Null Grad fallen, sollte er aber in Vlies gewickelt oder mit einem alten Laken abgedeckt werden. Wichtig ist es auch, ihn nicht in die Sonne zu stellen. Sonst drohen Verbrennungen. Auf Schild- und Wollläuse und Spinnmilben untersuchen. Bei Bedarf Pflanzenschutzstäbchen in die Erde stecken. Das wirkt systemisch, das heißt: Die Pflanze nimmt das Mittel auf und der Schädling stirbt durch das Saugen an den Blättern. Auf Sauberkeit achten, also gelbes Laub und Samenstände entfernen. Der eigentliche Rückschnitt des Oleanders erfolgt beim Einräumen im Herbst. Gedüngt wird ab April.

Spinat aussäen

Spinat benötigt als Schwachzehrer nur etwas Kompost und nur wenig Dünger. Die Rillen für die Aussaat sollten 2 bis 3 cm tief sein, der Reihenabstand 25 bis 30 cm. Spinat braucht festen Bodenschluss, das heißt die Saatrillen müssen gut angedrückt werden. Ab Mai nur schossfeste Sorten verwenden, denn die frühen und die Herbstsorten bilden sonst Blüten, sobald die Tage länger werden. Bis zur Keimung nach ca. 7-14 Tagen den Boden gleichmäßig feucht halten.

Zweige der Lorbeerkirsche. (Quelle: imago | stock&people)
Kirschlorbeer schneiden

Wer beim Kirschlorbeer auch die weißen Blütenkerzen erhalten möchte, der sollte beim Schnitt sehr vorsichtig vorgehen. Keinesfalls eine Heckenschere verwenden. Zum einen schneidet man damit die Blätter an, so dass sie braune Stellen bekommen. Zum anderen entfernt man dabei auch die Blütenknospen. Daher sollte man zu lange Äste immer vorsichtig mit der Schere herausschneiden.

Regrowing - Lauch nachwachsen lassen!

Bio-Lauch aus eigener Anzucht kann man das ganze Jahr über ernten. Das Zauberwort heißt Regrowing. Das heißt übersetzt so viel wie „Nachwachsen lassen“! Dazu einfach das bewurzelte Ende der Lauchstange abschneiden. Den Stummel in wenig Wasser – etwa einen Zentimeter - stellen. Täglich nachfüllen und Fauliges entfernen. Sauberkeit ist wichtig und man muss sich kümmern. Es dauert etwa 3 bis 4 Wochen, bis ein fingerlanger Lauch nachgewachsen ist. Für Kinder ist diese Methode super - sie sehen wie so ein Lauch wächst und das ist spannend! Eine Familie bekommt man davon nicht satt, aber es ist schon erstaunlich, dass aus etwas, das man auf den Kompost werden würde, etwas Leckeres nachwächst!

Pflanztöpfchen aus Zeitungspapier (Quelle: rbb)
Gefäße aus Zeitungspapier herstellen!

Immer das gleiche Spiel: Man möchte Samen aussäen oder Sämlinge umtopfen und hat keine Gefäße! Da hilft eine Papiertopfpresse! Einfach Streifen aus der Zeitung schneiden - 30 cm lang und 10 cm breit. Die Streifen um den hölzernen Zylinder der Presse wickeln - fertig. Papiertopfpressen kosten ab etwa 10 € und man hat sie für die Ewigkeit! Noch ein Tipp: Die gefüllten und gegossenen Töpfe sollten sich nicht berühren. Die Luft muss zirkulieren sonst droht Schimmelgefahr!

Salatsorte 'Forellenschluss' (Quelle: rbb)
Salat 'Forellenschluss'

Der Salat mit seinen hübschen Punkten ist eine echte Wiederentdeckung, eine Sorte, die es schon seit weit über 100 Jahren gibt. Es ein Batavia oder Römersalat. Forellenschluss heißt er, weil die Flecken an Forellen erinnern und der Kopf oben geschlossen ist. Er gilt auch als Kochsalat, man kann ihn sogar braten! Wer Glück hat findet Jungpflanzen in den Gärtnereien, man kann ihn aber auch aussäen und ab April auspflanzen!
 
 
 
 

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Gärtnerarbeit (Bild: dpa)

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