Geschmückter Weihnachtsbaum, Bild: colourbox
Geschmückter Weihnachtsbaum | Bild: colourbox

So 15.12.2024 | Beitrag | Lesedauer etwa 4 Minuten - Weihnachtsbäume: Worauf muss man beim Kauf achten?

Die Feiertage stehen vor der Tür - und somit drängt sich die Frage nach dem Weihnachtsbaum auf. Selbst schlagen? Eher die künstliche Variante? Oder einfach vom Supermarkt oder Weihnachtsbaumverkauf um die Ecke? Worauf sollte man achten? Wir klären auf.

Weihnachtsbäume: Allgemeines

Ein Weihnachtsbaum gehört für viele Menschen zur festlichen Atmosphäre der Weihnachtszeit einfach dazu. Ob frisch geschlagen aus dem Wald, vom lokalen Händler oder sogar als Topfbaum – die Auswahl ist groß, und jeder Baum bringt seinen eigenen Charme mit.

Mann und Frau suchen einen Weihnachtsbaum aus, Foto: Colourbox
Woher kommt mein Baum?

Weihnachtsbäume, die man im Supermarkt oder an Verkaufsständen findet, stammen in der Regel aus Weihnachtsbaumplantagen. Diese Plantagen befinden sich oft in der Region, aber manchmal auch aus Ländern wie Dänemark oder Polen. Die Wahl eines regionalen oder zertifizierten Baums kann dabei helfen, Umweltbelastungen durch Transport und intensive Landwirtschaft zu minimieren. Zertifikate oder Siegel können Hinweise geben, woher der Baum stammt. FSC (Forest Stewardship Council) steht für nachhaltige und umweltfreundliche Forstwirtschaft, ein Bio-Siegel zeigt, dass der Baum ohne den Einsatz von chemischen Pestiziden oder Düngemitteln angebaut wurde. Einige Bäume tragen Hinweise wie „Aus nachhaltiger deutscher Forstwirtschaft“ oder spezifische Herkunftsregionen.
 
Die meisten Weihnachtsbäume in Deutschland und Europa stammen von spezialisierten Plantagen. In Deutschland gibt es große Anbaugebiete in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern.
 
Auf den Plantagen werden die Bäume gezielt gezüchtet, gepflegt und oft über viele Jahre kultiviert, bevor sie geerntet werden.
 
Einige Weihnachtsbäume, insbesondere Nordmanntannen, werden importiert, da diese Art in kühleren Klimazonen besonders gut wächst. Dänemark ist einer der größten Exporteure von Nordmanntannen in Europa. Rund 10 Millionen Bäume werden jährlich exportiert, viele davon nach Deutschland. Polen und Tschechien liefern ebenfalls eine wachsende Anzahl von Weihnachtsbäumen, vor allem aufgrund der niedrigeren Produktionskosten. Einige Bäume, vor allem Fichten, kommen aus Norwegen oder Schweden.

Weihnachtsbäume: Die richtige Wahl

Es gibt verschiedene Arten von Weihnachtsbäumen, die sich in Aussehen, Haltbarkeit und Duft unterscheiden. Zu den beliebtesten gehören eindeutig die Nordmanntanne. Sie hat weiche, glänzende Nadeln, eine lange Haltbarkeit und einen dezenten Duft. Die Blaufichte fällt auf durch ihre bläulich-grüne Färbung und den intensiven Tannenduft. Rotfichten sind eher traditionell, duften angenehm, verlieren jedoch schneller ihre Nadeln. Kiefern wählt man seltener aus. Mit ihrem langen Nadelkleid haben sie jedoch einen natürlichen Look.
 
Wichtig beim Kauf ist es, auf Farbe und Aussehen zu achten, außerdem ob die Nadeln fest sitzen. Ein frisch geschlagener Baum hält länger und behält sein schönes Aussehen bis zum Ende der Weihnachtszeit.

Ulrike Finck ist zu Gast im Weihnachtsbaumwald von Mellensee
Weihnachtsbäume: Pflege für eine lange Haltbarkeit

Damit der Weihnachtsbaum die gesamte Festzeit hindurch frisch bleibt, sollte einiges beachtet werden. Auch wenn er in einem Ständer steht, sollte der Baum wasser bekommen, das regelmäßig aufgefüllt wird. Wichtig ist es auch, den Baum nicht zu nah an Heizkörpern oder anderen Wärmequellen zu platzieren, um ein schnelles Austrocknen zu verhindern.
 
Vor dem Aufstellen sollte der Baum einige Stunden akklimatisieren, idealerweise in einem kühlen Raum oder einer Garage.
 
Baum im Topf gießen, nie düngen

Damit ein Weihnachtsbaum im Topf später ausgepflanzt werden kann und auch wirklich anwächst, muss folgendes beachtet werden: Der Wurzelballen muss relativ groß sein und viele Feinwurzeln enthalten. Der Ballen darf also nicht zerbröseln. Plötzliche Temperaturschwankungen sollten vermieden werden und der Aufenthalt im warmen Wohnzimmer so kurz wie möglich sein.
 
Sofern der Boden frostfrei ist, kann der Baum ausgepflanzt werden. Wichtig ist, ihn regelmäßig zu gießen und mit einer Mulchschicht aus Laub abzudecken. So friert der Boden nicht durch und der Baum kann auch bei Frost Wasser ziehen. Er darf jedoch nicht gedüngt werden.

Ulrike Finck ist zu Gast im Weihnachtsbaumwald von Mellensee
Weihnachtsbäume: Schädlinge und Pestizide

Manchmal bringen Weihnachtsbäume kleine Waldbewohner mit ins Haus, wie Spinnmilben, Käfer oder andere Insekten. Um dies zu vermeiden sollte der Baum vor dem Aufstellen kräftig abgeschüttelt werden und die Äste gut inspiziert werden.
 
Keine Sorge: Die meisten Insekten überleben die warme und trockene Raumluft nicht lange.
 
Der Einsatz von Pestiziden bei der Kultivierung von Weihnachtsbäumen ist ein Thema, das zunehmend in den Fokus von Verbrauchern und Umweltschützern rückt. Weihnachtsbäume wachsen oft mehrere Jahre auf Plantagen, bevor sie geerntet werden. In dieser Zeit können sie von Schädlingen, Pilzkrankheiten und Unkraut bedroht sein. Daher werden sie mit Pestiziden und Herbiziden behandelt. Einerseits zum Schutz vor Insekten wie Rüsselkäfern oder Blattläusen, aber auch Pilzen. Herbizide werden verwendet, um Konkurrenz durch andere Pflanzen zu reduzieren und das Wachstum der Bäume zu fördern.
 
Eine umweltfreundliche Wahl sind Bio-Weihnachtsbäume. Sie stammen aus ökologischer Landwirtschaft, wo der Einsatz von chemischen Pestiziden und Herbiziden verboten ist.
 
Pestizide sind in der konventionellen Weihnachtsbaumproduktion weit verbreitet, doch es gibt umweltfreundliche Alternativen. Wer auf Nachhaltigkeit Wert legt, sollte bewusst einkaufen und sich über die Herkunft seines Weihnachtsbaums informieren.

Ein abgeschmückter Weihnachtsbaum liegt auf der Straße. (Quelle: dpa/Andreas Arnold)
Nachhaltigkeit beim Weihnachtsbaum

Ein nachhaltiger Weihnachtsbaumkauf kann helfen, die Umweltbelastung zu reduzieren. Dafür bietet es sich an, einen regionalen Anbieter zu wählen, am besten in einem Forstbetrieb aus der Region. Mittlerweile gibt es auch überall Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft, die ohne den Einsatz von Pestiziden gezogen werden. Ein Baum mit Wurzelballen kann nach den Feiertagen in den Garten gepflanzt werden – eine umweltfreundliche Alternative.
 
Nachhaltigkeit hört erst bei der Entsorgung auf. Viele Kommunen bieten Sammelstellen oder Abholservices für die Weiterverarbeitung an.

Alternativen zum klassischen Baum

Wer den Nadeln aus dem Weg gehen oder auf Plastik verzichten möchte, kann sich kreativ austoben. Mittlerweile gibt es dekorative Holzbäume oder auch DIY-Bäume zum Selber bauen - aus Zweigen. Auch ein festlich geschmückter Zimmerpflanzenbaum könnte für einige eine gute Alternative sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Beitrag von JV/MH

Sendung zum Weihnachtsbaumwald in Mellensee

rbb Gartenzeit vom 15.12.2024

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