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Sophie Kauer ist 21 Jahre alt und eine aufstrebende, international gefeierte Cellistin. Bekannt wurde Sie durch das Kino, sie spielt an der Seite von Cate Blanchett und Nina Hoss im preisgekrönten Film "Tár". Bei den Dreharbeiten verliebt sich die Cellistin so sehr in den Drehort Berlin, dass sie jetzt sogar hierher ziehen möchte.
Sophie Kauer, Cellistin
"Meine Eltern haben bemerkt, dass ich auf klassische Musik besonders reagiert habe. Ich habe mich für das Cello entschieden deswegen, weil ich sitzen konnte. Ich war relativ jung… Aber jetzt ist es wirklich meine große Liebe geworden."
"Es klingt sehr menschlich, würde ich sagen, und man kann es ganz nah…"
Mit ihrer Liebe zum Cello hat Sophie Kauer es schon früh auf eine sehr große Bühne gebracht. Die Berlinale im Februar war ein Teil davon. Eigentlich studiert Sophie Kauer noch Cello in Oslo. Aber dann war da in letzter Zeit Blitzlichtgewitter, Interviews, Rampenlicht – perfekt aussehen für den perfekten Auftritt.
Sophie Kauer, Cellistin
"Ich finde es so spannend. Es ist sozusagen nicht mein Leben. Es ist doch etwas ganz Anderes, auf einen Roten Teppich zu gehen. Aber es geht so schnell vorbei, wie ein komischer Traum, und dann… Ist es wirklich passiert?"
"Tar" ist ein Film über Machtmissbrauch in der Welt der klassischen Musik. Sophie Kauer wurde aus hunderten Cellistinnen gecastet, sie spielt an der Seite von Weltstar Cate Blanchett eine junge Musikerin, die ihre übergriffige Dirigentin verhängnisvoll abblitzen lassen wird.
"Bitte, das ist ganz frei hier. Okay? Ich stelle mir, dass das klingt wie jemand, der sich die Seele aus dem Leib spielt. Und sie spielen das wie eine Etüde."
Auch wir stellen natürlich die Cate-Blanchett-Frage.
Sophie Kauer, Cellistin
"Die Cate-Blanchett-Frage... Also wirklich, sie ist so nett und warmherzig. Das waren Cate und ich, als wir eine unserer rehearsal scenes gedreht haben. Und das war die ganze Cellogruppe, und sie waren so lieb und nett und es war wie so ein side by side scheme. Und ich habe so viel gelernt und ich fand es so spannend. Ja, das war unser Kameratest."
Für den Film hat Sophie Kauer einen russischen Dialekt eingeübt – kleine Kostprobe?
Sophie Kauer, Cellistin
"I have jetlag - I go to sleep now."
"Du bist deutsch, britisch, sprichst norwegisch und schwedisch und hast eine russische Cellistin gespielt. Alle so… what? Who are you?"
Geboren und aufgewachsen ist sie in London, ihr Vater ist Deutscher – das Cellospiel beginnt sie mit acht Jahren. Während der Dreharbeiten zu Tar hat sie einige Monate in Berlin gewohnt – und sich in die Stadt verliebt. Wenn sie mit ihrem Studium fertig ist, möchte sie hierherziehen.
Sophie Kauer, Cellistin
"Ich interessiere mich für Kunst, ich gehe sehr gerne ins Museum und Galerien. Berlin ist wirklich so die Hauptstadt von Kultur. Entweder, es ist wirklich schön und man wird wirklich so berührt oder man findet es ein bisschen schwierig zu verstehen und das finde ich auch sehr toll, wenn man wirklich sehr originelle Ideen sieht."
Vor dem Umzug aber steht noch das Studium – und schon jetzt hat sie ein erstes Kurzalbum herausgebracht. Sangliche Herzensstücke, mit denen sie Klassikneulinge, die den Film mochten, für ihre musikalische Welt begeistern möchte.
Sophie Kauer, Cellistin
"Ich würde sehr gerne weiter Leute in die Welt der klassischen Musik einladen und zeigen, dass klassische Musik sehr zugänglich sein kann. Aber ja, wie sagt man: mein Leben geht nicht zu planen, my life does not go to plan."
Ihr Weg hat gerade erst begonnen. Die ersten Schritte aber waren schon ziemlich große.
Autor: Steffen Prell