EIne Frau hält ein Smartphone im Schoß, auf dem Display der Schriftzug "Amazon Prime Days" (Quelle: IMAGO/Zoonar/rafapress)
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Geld | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Amazon Prime Day: Betrüger locken Schnäpperjäger in die Falle

Mitten im Sommer sorgt Amazon mit dem "Prime Day" für noch mehr Hitze bei Schnäppchenjägern. Dabei wäre beim Shoppen ein kühler Kopf ideal.

Warum nicht den Sommer genießen - und ordentlich Geld sparen! Der Amazon Prime Day, der immer mitten in den Juli fällt und dieses Jahr auf den 16. und 17., will genau das vermitteln: Shopping mit Event-Charakter, Sparen mit Adrenalin-Dosis und danach ein sommerleichtes Hochgefühl, ordentlich Kohle gespart zu haben.
 
Aber wie so viele Rabattaktionen ist auch der Prime Day mit Vorsicht zu genießen. Erstens, weil nicht alles billiger ist, was da ins Online-Schaufenster gestellt wird. Zweitens, weil Betrüger rund um den Spar-Tag versuchen, uns abzuzocken. Mit den SUPER-MARKT-Tipps wird ihnen das nicht gelingen - und wir sparen wirklich!

Preise über längeren Zeitraum beobachten

Wer am Amazon Prime Day echte Schnäppchen machen will, der sollte die Preisentwicklung der Produkte, die infrage kommen, beobachten, das empfehlen auch die Verbraucherzentralen. Am besten nutzt man dazu unterschiedliche Preisvergleichsportale. Denn: Nur so lässt sich beurteilen, ob das aktuell fett beworbene Angebot wirklich eines ist. Oft stellen die Händler dem Sonderpreis nämlich die unverbindliche Preisempfehlung gegenüber - die ist aber in der Regel sehr hoch angesetzt.
 
Außerdem immer sogenannte Deal-Alarme mit Vorsicht nutzen. "Wer solche Alarme nutzt, wird wie mit der ablaufenden Uhr oder ähnlichen Elementen eher dazu getrieben, schnell zu kaufen, ohne sich über die Folgen klar zu werden", so Lisa Högden von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Wer einen Deal-Alarm unbedingt nutzen will, sollte checken, ob die Rahmenbedingungen stimmen und es sich zum Beispiel um einen seriösen Anbieter handelt.
 
Wer ein gutes Angebot erspäht, vergleicht am besten den Preis trotzdem noch einmal auf den gängigen Preisvergleichsseiten, mit großen Onlineshops oder auch im stationären Handel. Viele Händler haben die Preisgestaltung der Konkurrenz fest im Blick und passen die eigenen Preise direkt an - und im stationären Handel können wir sogar konkret nach Rabatten fragen.

Die Checkliste

• Eine Wunschliste anfertigen - mit Dingen, die man tatsächlich braucht.
• Ein Budget festlegen, das maximal ausgegeben werden darf.
•·Nicht unter Druck setzen lassen, sogenannte Blitzangebote wiederholen sich meist.
Lieferzeiten beachten.
Folgekosten für Porto oder Rücksendungen im Auge behalten.
• Regelmäßig Cookies löschen. Mit den Daten, die sonst weitergegeben werden, werden Angebote auf einen zugeschnitten.
Flexibel bleiben, etwa, wenn das Wunschprodukt nur in einer anderen Farbe oder das Vorjahresmodell viel günstiger zu haben ist.

Vorsicht vor Betrügern und Abzocke

Die Verbraucherzentrale Brandenburg warnt im Zusammenhang mit Amazons Rabattaktionen immer wieder vor dubiosen Händlern und Fake-Anzeigen. Helfen kann hier der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen.
 
Im Umfeld der Rabatt-Tage erhöhen Kriminelle offenbar auch ihre Aktivitäten, um Daten per Phishing abzugreifen. Immer wieder kommt es dazu, dass Phishing-Aktivitäten auf bekannte Online-Shoppingseiten abzielen - etwa wenn Betrüger Webseiten erstellen, die eine ähnliche URL wie Amazon haben und der Amazon-Plattform zum Verwechseln ähnlich sehen. Auf diesen Seiten der Verbraucherzentrale ist deshalb unter anderem zusammengefasst, wie wir datensicher online shoppen.
 
Damit wir nicht in die Arme solcher Abzocker laufen, hier noch die wichtigsten Tipps:
• Wer bei Amazon kaufen will, benutzt nur die Webseite mit der URL Amazon.de.
• Bei Unsicherheiten das Impressum checken: Existiert die Adresse wirklich? Ist eine direkte Kontaktmöglichkeit wie Telefon oder E-Mail angegeben - und funktioniert diese?
• Nicht bei dubiosen Händlern kaufen, sondern auf Prüfsiegel achten.
• Immer sichere Zahlungsmethoden nutzen, wie Rechnung oder Lastschrift.

Notfalls: Kauf widerrufen!

Wenn man sich bei aller Vorsicht doch verzockt hat, gilt im im Online-Handel zum Glück das Widerrufsrecht. In der Regel kann man den Vertrag beim Online-Shopping innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware widerrufen - und so den Fehlkauf wieder loswerden. Anders ist es im stationären Handel, da sind wir auf das Wohlwollen der Händler angewiesen, das Widerrufsrecht ist hier nicht anwendbar.

Gewährleistungsrecht gilt auch bei Rabatten

Egal, wann und zu welchem Preis ein Produkt gekauft wurde: Wir haben das Recht auf ein funktionierendes Produkt. Auch bei reduzierter Ware gilt überall in Europa die gesetzliche Gewährleistung. Bis zu zwei Jahre nach dem Kauf hat man die Möglichkeit, das Produkt reparieren oder austauschen zu lassen. Und sogar der Kaufpreis wird in manchen Fällen erstattet.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 09.07.2024.