"Unterwerfung" - Interview mit Filmeditor Knut Hake
Beim Filmprojekt "Unterwerfung" kam dem Schnitt besondere Bedeutung zu. Standen Sie zum ersten Mal vor der Aufgabe, aus Theater- und aus Spielszenen sowie dokumentarischem Material ein stimmiges Ganzes zu komponieren?
Ja, vor dieser Herausforderung stand ich zum ersten Mal. Es gibt wohl auch nicht viele andere Projekte, bei denen Theater- und Spielfilmszenen in dieser Art verknüpft wurden.
Wenn Sie diese Arbeit mit anderen Filmen vergleichen - was war bei "Unterwerfung" besonders und anders?
Die besondere Herausforderung lag genau in dieser Verbindung der Theater- und Spielszenen. Wir mussten genau austarieren, wie viel des Theaterstückes wir zeigen. Besonderes Augenmerk lag auf den Übergängen zwischen Theater- und Spielszenen. Wir haben versucht, die beiden Ebenen vor allem emotional zu verbinden.
Wann machen Sie sich beim Schnitt an die Arbeit - beginnen Sie, wenn das gesamte Drehmaterial vorliegt oder schon parallel zum Dreh?
Wie bei allen anderen Projekten auch: parallel zum Dreh.
Wie muss man sich den Ablauf vorstellen: Erarbeiten Sie aus dem Material zunächst eine Version, die dann geprüft und diskutiert wird? Oder sitzt der Regisseur mit Ihnen im Schneideraum?
Zunächst schneide ich alleine meine Interpretation der Szenen. Das ist dann die Arbeitsgrundlage für die weitere gemeinsame Arbeit mit der Regie. Dann erarbeiten wir gemeinsam die Endfassung des Films. Immer wieder werden Zwischenergebnisse der Redaktion und den Produzenten präsentiert. Anregungen und Wünsche fließen dann in die weitere Arbeit am Film ein.
Wie lange sind Sie bereits im Beruf? Welches nächste Projekt wartet auf Sie?
Ich bin seit über 20 Jahren als Editor tätig. Als nächstes werde ich eine Folge einer neuen Netflixserie schneiden und danach einen neuen Dortmunder "Tatort" montieren.