Das nach Axel Springer benannte Meidenhaus in Berlin. | Bild: rbb/Koberstein Film/Marcus Winterbauer
Bild: rbb/Koberstein Film/Marcus Winterbauer

- Geheimnisvolle Orte | Das Springer-Hochhaus

Film von Maria Wischnewski

1959 beschließt der Hamburger Verleger Axel Springer, sein neues Verlagshaus im geteilten Berlin bauen zu lassen. Er kauft Teile des alten und zerstörten Berliner Zeitungsviertels auf, das sich unmittelbar am sowjetischen Sektorenrand befindet. Scherl, Ullstein, Mosse und viele einst berühmte Verlage hatten hier seit dem Ende des 19. Jahrhunderts einen der international wichtigsten Pressestandorte etabliert.

Noch 1959 wird der Grundstein des Springer-Hochhauses gelegt. Willy Brandt und der Berliner Senat unterstützen das Vorhaben großzügig. Sie hoffen auf ein Signal der Zuversicht. Und in der Tat gehört das Gebäude unmittelbar am Mauerstreifen bald zu den größten und einflussreichsten Zeitungshäusern Europas.

Das Springer-Hochhaus hat Zeitungsgeschichte geschrieben, die weit über die Stadt Berlin hinausgeht. Für die 68er-Generation war das Verlagshaus ein Inbegriff für aggressive Meinungsmanipulation. Für die DDR, deren Existenz von Springer nie anerkannt wurde, galt es als gefährlichstes Sprachrohr des Kalten Krieges.

Die vergangenen 50 Jahre waren eine Zeit voller politischer Umbrüche, heute ist es die digitale Welt, die das Haus in Berlins Mitte vor neue Herausforderungen stellt.

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