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Das Jahr 2021 steht für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) im Zeichen der Transformation. "Wir organisieren unsere internen Abläufe neu, wir weiten unser regionales Engagement aus, und wir arbeiten kontinuierlich an unseren Programmangeboten. Das verlangt gerade in Corona-Zeiten sehr viel von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wir sind aber sicher, dass sich diese Anstrengung im Sinne unseres Publikums lohnt", sagte rbb-Intendantin Patricia Schlesinger am Montag (19.4.) bei der Jahrespressekonferenz des Senders.
Ein Meilenstein für den rbb sei der Start des Crossmedialen News-Centers im Herbst 2021. "Das ist ein wichtiger Zwischenschritt, mit dem wir den rbb schon kurzfristig im Digitalen stärken. Die Vorbereitungen dafür sind in vollem Gange: Seit März arbeitet das Fachressort Landespolitik Berlin crossmedial, im Mai folgen die Brandenburger Kolleginnen und Kollegen. Wir sind also schon mitten im Training. Unser Ziel ist, den crossmedialen Austausch zwischen allen Gewerken zu perfektionieren. Diese Pionierarbeit mündet in das Digitale Medienhaus, das wir am Standort Berlin weiter planen und mit dem wir ein Gebäude schaffen, das sich von vornherein den veränderten Workflows und Prozessen in der Medienproduktion anpassen kann."
rbb-Programmdirektor Dr. Jan Schulte-Kellinghaus nannte als eines der zentralen programmlichen Projekte des rbb die Erneuerung des Vorabendangebots im rbb Fernsehen: "Wir werden den neuen Vorabend komplett live aus Potsdam senden. Die inhaltlichen Vorarbeiten haben begonnen, wir freuen uns auf einen Dreiklang aus Nachrichten mit Sport, einer Ratgebersendung und einem Talk. Wir freuen uns, dass wir bereits für viele Kolleginnen und Kollegen, die bis zur Umstellung für ‚zibb‘ arbeiten, neue Beschäftigungsangebote gefunden haben, die Gespräche gehen noch weiter."
"Wir lernen immer besser, gemeinsam für alle Medien – Radio, Fernsehen, Online – zu planen. Das wird unabdingbar sein, wenn wir auch künftig mit geringeren Mitteln ein attraktives Programm für alle anbieten wollen", sagte Schulte-Kellinghaus.
Dr. David Biesinger, seit dem 1. April Chefredakteur des rbb, verwies auf das in diesem Jahr etablierte Projekt der Regionalkorrespondenten in Brandenburg: "Hier arbeiten unsere Studios in Cottbus und Frankfurt (Oder) und die Redaktionen von Antenne Brandenburg und Brandenburg Aktuell zusammen. Insgesamt gibt es nun bald 14 Regionalkorrespondentinnen und -korrespondenten, die mit jeweils regionalen Schwerpunkten im ganzen Sendegebiet unterwegs sind. Sie arbeiten mobil und können ihre Bilder, Töne, Stücke und Schalten von vor Ort in die Redaktionen überspielen. Der rbb profitiert doppelt: Wir gewinnen zusätzliche regionale Kompetenz und sind näher am Alltag der Menschen im Land." Biesinger kündigte auch an, die Nachrichtenmarke "rbb24" weiter stärken zu wollen.
Neben programmlichen und organisatorischen Veränderungen setzt der rbb auch im Unternehmensalltag neue Akzente. Dazu gehört ein neues Leitbild, das in den vergangenen Monaten gemeinsam von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Senders erarbeitet wurde. Patricia Schlesinger: "Sechs zentrale Werte beschreiben und stärken ab sofort das Miteinander im rbb. Wir sind experimentierfreudig, modern organisiert, publikumsorientiert, informiert, nachhaltig und divers. Der letzte Punkt liegt mir persönlich besonders am Herzen, deshalb haben wir die Erarbeitung einer rbb-weiten Diversity-Strategie zu einem der Unternehmensziele des rbb für 2021 gemacht".
Auf der Pressekonferenz trat Schlesinger Gerüchten entgegen, der rbb plane die Verlagerung von Hörfunkangeboten ins Netz: "Das ist Kolportage und beruht auf einem irreführenden Bericht über die Verhandlungen zum neuen rbb-Staatsvertrag. Richtig ist, dass wir uns wünschen, dass ein möglicher neuer Staatsvertrag die Empfangsvorlieben und -gewohnheiten unserer Nutzerinnen und Nutzer im Auge hat und sich die Frage stellt, ob wir unser Publikum vielleicht irgendwann und nur in einigen Fällen besser im Netz als über UKW erreichen. Aber dabei geht es nicht um heute, es geht noch nicht einmal um morgen. Dass die Verhandlungen nun unterbrochen sind, bedauern wir, aber wir respektieren es selbstverständlich. Was wir uns weiterhin wünschen, ist ein moderner, Flexibilität ermöglichender Staatsvertrag."