-
Die Beraterin und Schauspielerin Mai-Phuong Kollath hat eine bemerkenswerte Lebensgeschichte: 1963 in Vietnam geboren, erlebt sie ihre Kindheit unter der ständigen Bedrohung des Vietnam-Kriegs. Die Chance, als Vertragsarbeiterin in die DDR zu gehen, erscheint ihr wie ein Traum. Doch statt einer guten Ausbildung erhält sie Gummistiefel im Rostocker Hafen und schuftet als Küchenhilfe. Ihre Schwangerschaft von einem deutschen Mann verheimlicht sie, bis sie als nicht mehr flugfähig gilt, und darf so zunächst bleiben.
Mit dem Mauerfall wird auch ihr Aufenthaltsstatus in Frage gestellt, sie erlebt übelsten Rassismus und kämpft mit unbedingtem Integrationswillen darum, in ihrem "Traumland Deutschland" anerkannt zu werden. Sie engagiert sich in Rostock für den Verein Dien Hong, der sich nach dem Brandanschlag auf das Vertragsarbeiter-Wohnheim gründete, studiert später Erziehungswissenschaften, wird zum Integrationsgipfel des Bundes gerufen.
Heute ist sie interkulturelle Beraterin. Und: im aktuellen rbb-Tatort "Am Tag der wandernden Seelen" ist Mai-Phuong Kollath zu erleben. Sie spielt eine zunächst misstrauische, letztlich aber entscheidende Schlüsselfigur für den zweiten Fall des Duos Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch). Wir tauchen hier ganz ein in die vietnamesische Lebenswelt Berlins. Und könnten darüber mit keiner Berufeneren sprechen als mit Mai-Phuong Kollath.