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Wust ist vielen durch das Einkaufszentrum direkt an der B1 bekannt. Doch gleich dahinter liegt der alte Ortskern. Seit 2003 gehört Wust offiziell zu Brandenburg an der Havel – das finden die 400 Einwohnerinnen und Einwohner nicht so gut. Sie haben ein starkes Dorfgefühl: Es gibt eine Begegnungsstätte, eine Kirche, die vom rührigen Verein Kulturwust bespielt wird, einen großen Festplatz, einen Laufpark und viele engagierte Menschen. Aber damit nicht genug: In diesem Jahr feiert Wust seinen 700. Geburtstag.
Dafür hat der Ort viel auf den Weg gebracht, um sich noch „schicker“ zu machen. Wir besuchen das Begegnungszentrum und lassen uns das neue Ortswappen sowie die Ortschronik zeigen. Außerdem steigen wir mit dem Uhrmacher auf den Kirchturm, wo es nach über 60 Jahren endlich wieder eine funktionierende Kirchturmuhr gibt. Die Wuster haben viel erreicht. Doch an einem Problem beißen sie sich die Zähne aus: Es ist sehr schwer, in ihr Paradies zu gelangen. Täglich sorgen Staus an der Wuster Schranke für Ärger, und der Bau der Brücke über die Bahnschienen wurde erneut verschoben.
Nummer 1: Vielen ist Wust hauptsächlich durch das 1992 eröffnete Einkaufszentrum direkt an der B1 bekannt. Aber Wust ist viel mehr als das.
Nummer 2: Der Ort entstand im 13. Jahrhundert als typisches märkisches Straßendorf. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Wust Torf und Ton zur Ziegelherstellung abgebaut. Später lohnte sich der Abbau nicht mehr, und die gefluteten Tongruben wurden zu den „Wuster Erdelöchern“, die heute ein beliebtes Angelrevier sind.
Nummer 3: Im Jahr 2003 wurde Wust per Gesetz in die Stadt Brandenburg an der Havel eingemeindet – gegen den Willen der knapp 400 Wusterinnen und Wuster.