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Der Mexikoplatz gilt als einer der schönsten Plätze der Hauptstadt. Der am Anfang des 20. Jahrhunderts angelegte Platz wurde durch den Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Anlässlich der Berliner 750-Jahr-Feier wurde der Platz in einem dreijährigen Verfahren neu aufgebaut und ist seither als Gartendenkmal ausgewiesen. Den Namen hat der vorher namenlose Platz erst seit 1959 und er geht wohl auf die umliegenden mittel- und südamerikanischen Straßennamen zurück.
In unmittelbarer Nähe zum Schlachtensee und der Krummen Lanke lässt es sich sehr schön wohnen. Vor allem der liebevoll angelegte Platz liegt den Anwohnern hier besonders am Herzen. Und jetzt kommt das Problem: Mit dem idyllischen Treiben könnte schon sehr bald für eine lange Zeit Schluss sein, denn: Die BVG möchte die U3 von der Station Krumme Lanke bis zum Mexikoplatz erweitern und die Arbeiten sollen noch dieses Jahr beginnen. Das wird nicht nur mindestens fünf Jahre Baustelle bedeuten, sondern auch viele weitere Probleme mit sich bringen.

Die Gewerbetreibenden am Mexikoplatz sind nicht gut auf die Baupläne der U-Bahnverlängerung zu sprechen. Die Restaurants befürchten eine jahrelang lärmende Baustelle, die obendrein noch viel Dreck produziert und die schöne Aussicht versaut. Gerade für die Gastronomen, die eine Außenterrasse betreiben, ist die Aussicht auf die kommenden Baujahre ein Schreckensszenario. Auch die anderen Geschäftstreibenden sehen in den Plänen keine Chance, sondern ein Desaster.
3 Dinge über den Mexikoplatz
1. Der Bahnhof Mexikoplatz ist einer der am häufigsten umbenannten Bahnhöfe Berlins. Er trug bereits die Namen Zehlendorf, Beerenstraße und Lindenthaler Allee - und seit 1987 Mexikoplatz.
2. Die Buchstaben K.P.E.V. auf dem schmiedeeisernen Wappen an der S-Bahnbrücke stehen für Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung. Tatsächlich hat es eine Behörde mit diesem Namen nie gegeben.
3. Am Mexikoplatz erleben Brieffreunde ihr blaues Wunder. Der blaue Briefkasten durfte nur mit einer Sondergenehmigung in Betrieb genommen werden und ist eine Spezialanfertigung der Deutschen Post. Er soll das historische Flair des Mexikoplatzes erhalten.