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Es ist die Woche vor der Landtagswahl in Brandenburg und deshalb lernen wir diese Woche Menschen kennen, die sich für Demokratie und Vielfalt einsetzen. Unsere Kollegin, rbb-Moderatorin Sabrina N’Diaye, war mehrere Wochen in der Prignitz, in der Uckermark, in Potsdam und in Südbrandenburg unterwegs und hat Menschen getroffen, die sich für ein faires Miteinander stark machen. So wie Hjoerdis Hoy aus Südbrandenburg. Sie und ihre Schwester Hanni unterstützen Geflüchtete, die Hilfe beim Ankommen brauchen - unabhängig von dem, was politisch gerade diskutiert wird.
Hjördis Hoy kommt aus Schwebendorf in der Nähe von Dahme/Mark im Landkreis Teltow-Fläming. Hier ist sie mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester auf einem Hof groß geworden. Heute arbeiten sie gemeinsam dort, vor allem im Bereich Ergotherapie. Aber der Hof ist mehr als nur ein Arbeitsplatz. Er ist immer wieder Treffpunkt für Veranstaltungen, die die Hoys organisieren. Anfang Juni wollen sie an einem Abend dort Geld für eine nahe gelegene Flüchtlingsunterkunft sammeln.
Die Hoys wollen mit dem Geld gemeinsam mit Flüchtlingen in einer nahegelegenen Unterkunft wöchentlich kochen, um ihnen so regelmäßige und dauerhafte Ansprechpartnerinnen zu sein und ihnen zu sagen: ihr seid hier willkommen. Denn dieses Gefühl haben einige Flüchtlinge in Brandenburg nicht mehr. Viele fühlen sich unsicher und haben Angst.
Den Gegenwind bekommen auch die Hoys zu spüren. Hjördis Hoy wurde mehrfach von Rechtsextremen angepöbelt. In einer ihrer Ergotherapie-Praxis wurde sogar eingebrochen, Hakenkreuze an die Wand geschmiert. Doch Hoy lässt sich nicht einschüchtern, sie macht weiter, will, dass ihr Dorf und Brandenburg lebenswert bleiben und auch ein Ort für Menschen in Not ist. Wird sie es schaffen, trotz Gegenwind genügend Geld zu sammeln und das regelmäßige Kochen in der Flüchtlingsunterkunft trotz Widerstände aus dem Dorf zu etablieren?
Beitrag von Viktoria Kleber & Sabrina N'Diaye