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Tote Tiere werden zu ewigen Statisten. Dieser Job ist nichts für zarte Gemüter – ein Fall für die Wissenschaft in Wilkendorf. Wir begleiten Tierpräparatorin und Jägerin Heide Semmler-Abendroth in Märkisch Oderland.
Seit 43 Jahren präpariert Heidi Semmler-Abendroth Tiere, lässt sie wiederauferstehen. Eine Frau in einem Männerberuf. Ihre Eltern haben sie damals auf die Idee gebracht. Im Naturkundemuseum in Berlin machte sie einen Schnupperkurs und blieb hängen. Sie studierte den Beruf und machte sich selbständig. Dass ihre Arbeit oft als gruselig empfunden wird, denn die Tiere werden ja auch ausgenommen, findet sie ungerechtfertigt. Es ist eher ein Handwerk mit vielen Facetten und Materialien. Zu ihren Kunden gehören manchmal Privatpersonen, meistens aber Jagdverbände, Schulen und Museen – die Kosten ab 200 Euro aufwärts. Es geht um Handarbeit, die Geschichte schreibt.
Doch obwohl sie Jägerin ist und Tierpräparatorin kann Heidi Semmler-Abendroth verendetes Wild nicht so einfach mitnehmen. Sie muss einen Antrag darauf stellen und bei seltenen und geschützten Tieren eine Präparationsgenehmigung einholen.
Beitrag von Katrin Hampel