Grünkohl ist das Gemüse, das am meisten Beta-Carotin enthält, den höchsten Gehalt an Vitamin K hat und im Vitamin-C-Gehalt immens über allen anderen Sorten liegt. Der Mythos, dass Grünkohl Frost braucht, um sein volles Aroma zu entfalten, ist längst überholt. Während seiner Entwicklungsphase, also in seiner Hauptphase, bildet der Kohl Bitterstoffe aus, um Fraßfeinde abzuhalten, damit er nicht verzehrt wird, bevor er in die Blüte geht. Die bauen sich aber zum Herbst hin ab.
 
Im Gegensatz zum konventionellen Anbau, bei der die Pflanze komplett abgeschnitten wird, erntet der Biolandwirt sie nur partiell und per Hand. Die Zwischenblätter haben die beste Qualität, die Köpfe werden stehen gelassen, damit sie im Frühjahr noch einmal nachtreiben. Dann können sie noch einmal als zartes, junges, frisches Gemüse im nächsten Jahr angeboten werden.
 
Flower Sprouts
 
Aus England kam vor ein paar Jahren eine dekorative Kreuzung aus Grünkohl und Rosenkohl zu uns: Flower Sprouts, übersetzt Blütensprosse. Auch bekannt unter dem Namen Kalettes. Der Minikohl schmeckt mild und leicht nussig und ist eine echte Vitaminbombe. Bei den Flower Sprouts kommt noch hinzu, dass dort Anthocyane enthalten sind. Sie sind wichtig für die Hämoglobinbildung, für unsere roten Blutplättchen. Geerntet werden die kleinen Blattknospen direkt am Stiel - wie auch beim Rosenkohl. Damit die kleinen Röschen besonders groß und kräftig werden, schneidet er die oberste Blattknospe ab. So kann mehr Kraft in die unteren Knospen gehen.
 
Palmkohl
 
Besonders dekorativ ist diese Sorte: Der Palmkohl! Er stammt aus Italien und ähnelt der Urform des Grünkohls. Sein mediterranes Aussehen erinnert an eine Palme, daher der Name. Er ist von seinen Inhaltsstoffen ähnlich wie der Grünkohl, hat allerdings noch mehr Glucosinolate. Empfehlenswert ist Palmkohl in einem Rohkostsalat zu verwenden.
 
Beitrag von Martina Hiller