Rosazea, Vitiligo, Herpes & Co. - UV-Licht & Hauterkrankungen: Was die Sonne befeuert
Schuppen, Flecken, Rötungen - bei manchen Hautkrankheiten werden Symptome durch Sonnenlicht verstärkt. UV-Schutz mit Cremes, Kleidung und Tricks kann helfen.
Lippen-Herpes
Was passiert Die meisten von uns tragen das Herpesvirus lebenslang im Körper. Gewöhnlich verhindert das Immunsystem, dass die Infektion aufflammt. Starke Sonnenstrahlung unterdrückt allerdings die Virusabwehr, so dass sich Herpesbläschen auf der Lippe entwickeln können.
Was schützt Vermeiden Sie pralle Sonne. Schützen Sie Gesicht und Lippen mit einem hohen LSF. Lippenpflegestift verhindert rissige Lippen, die wiederum Herpes begünstigen können.
Medizinische Hilfe Aciclovir oder Penciclovir auftupfen, sobald die Lippenhaut spannt oder die kleinen Bläschen auftreten. Die Wirkstoffe hemmen die Viren. Probieren Sie ansonsten Salbe mit Melissenöl aus der Apotheke; sie kann die Entzündungsreaktion an der Lippe lindern.
Kupferrose (Couperose)
Was passiert Couperose gilt als eine Vorstufe oder zumindest als eines der Symptome der Rosazea (siehe unten). Die Couperose entsteht durch eine überschießende entzündliche Reaktion, bei der sich Gefäße neu bilden und weit stellen. Dadurch entstehen die typischen Rötungen auf Nase und Wangen. Die Erkrankung ist in erster Linie erblich bedingt. Sonne verstärkt die Gefäßreaktion.
Was schützt Vermeiden Sie intensive Sonnenbäder, Alkohol und scharfe Gewürze. Sorgen Sie dafür, dass ein eventueller Bluthochdruck medikamentös und mit Lebensstilveränderungen behandelt wird, da er die Rötungen verstärkt.
Medizinische Hilfe Haut mit reichlich Feuchtigkeit versorgen. Kühlende Gele auftragen. Mit Gesichtswasser einsprühen. Keine Pflegeprodukte benutzen, die die Haut zusätzlich reizen oder überfordern.
Rosazea
Was passiert Im Bereich von Wangen, Nase, Stirn und Kinn werden erweiterte, feine Äderchen sichtbar. Mit der Zeit kommen anhaltende Rötungen, Pusteln und Schwellungen hinzu. Die Hautveränderungen treten meist schubweise auf. Die Nase kann sich knotig verdicken. Sonne verstärkt die entzündlichen Hautstellen.
Was schützt Vermeiden Sie intensive Sonnenbäder sowie sonstige Verstärker der Hauterscheinungen wie Alkohol, Kälte oder Hitze, falsche Kosmetika wie etwa reichhaltige, stark parfümierte Produkte und scharfe Gerichte. Falls Stress zu den Auslösern gehört, sollten Sie mit Entspannungsverfahren einen besseren Umgang finden.
Medizinische Hilfe Die Hautveränderungen lassen sich mit Medikamenten und kosmetischen Produkten mit Zusatzbezeichnungen wie etwa "sensitive" oder "anti-Rötungen" behandeln. Laserenergie verklebt die Gefäßwände und hilft, die erweiterten Äderchen zu beseitigen.
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Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)
Was passiert Stellenweise geht das braune Pigment Melanin in der Haut verloren, das sonst für eine gleichmäßige Hauttönung sorgt. Die zugrundeliegende Ursache für die gefleckte Haut ist unklar. Neben einer erblichen Veranlagung spielt möglicherweise ein fehlreguliertes Immunsystem eine Rolle. Weil die natürliche Bräunung fehlt, reagiert die Haut besonders sensibel gegen Sonnenlicht.
Was schützt Zu viel Sonnenlicht besser meiden. Schützen Sie die Haut vor Sonne mit Cremes mit hohem UV-B- und UV-A-Lichtschutzfaktor sowie zusätzlicher Kleidung.
Medizinische Hilfe Ziel einer Licht-Therapie ist es, die Haut zur erneuten Bildung von Melanin anzuregen. Das kann mit einer kontrollierten Phototherapie gelingen, bei der die Ärztin oder der Arzt die Haut mit UV-Licht bestimmter Wellenlänge bestrahlt.
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Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes)
Was passiert Bei der seltenen, schubförmig verlaufenden Autoimmunerkrankung kann neben anderen Organen auch die Haut betroffen sein. Typischerweise entstehen in der sonnenreichen Jahreszeit schuppende, rötliche Stellen vor allem an lichtexponierten Arealen der Haut, wie Gesicht oder Handrücken. Die akute Form kann sich als scharfbegrenzte Rötung an Nasenrücken bis zur Wangenregion ausdehnen.
Was schützt Vermeiden Sie vor allem Stress und Alkohol, Medikamente und Sonne.
Medizinische Hilfe Lupus erythematodes ist bisher nicht heilbar. Ärzte setzen verschiedene Medikamente ein, die das Immunsystem unterdrücken oder zumindest beruhigen.