(Bild: rbb/Gordon Muehle)
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Tatort: Vier Leben - Die Hauptdarsteller und ihre Rollen

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Corinna Harfouch spielt Kriminalhauptkommissarin Susanne Bonard

Es ist schon eine Weile her, dass Susanne Bonard ihren Lehrauftrag an der Polizeiakademie aufgegeben hat und an ihren früheren Arbeitsplatz, in die zweite Mordkommission des LKA zurückgekehrt ist. Auch wenn der Start mit ihrem Kollegen Robert Karow vielleicht etwas holprig war, so haben ihre bisherigen gemeinsamen Fälle die beiden als Team schnell zusammenwachsen lassen. Gerade durch den letzten Fall, der sie in die vietnamesische Subkultur in Berlin führte, wissen sie, dass sie einander vertrauen können.

Trotz gemeinsam erlebter Extremsituationen haben sie ein freundliches Siezen beibehalten. Sie verstehen sich oft ohne viele Worte, teilen die gleiche schnelle Auffassungsgabe und lassen sich ansonsten wohlmeinend in Ruhe. Susanne Bonard kennt Brüche aus der eigenen Biografie. Sie stammt aus Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz. In der DDR war sie Lehrerin für Geschichte und Sport. Nach der Wende ging sie nochmal in die Ausbildung, wollte zur Polizei, schaffte es als Quereinsteigerin bis in den gehobenen Dienst, leitete als erste Frau eine Mordkommission. Danach ging sie wieder zurück in die Lehre, an die Polizeiakademie. Ihr Buch "Polizeiarbeit im Rechtssystem: Herausforderungen und Chancen" ist ein Standardwerk. Sie wohnt mit ihrem Mann Kaya, einem Berliner Richter, und ihrem erwachsenen Sohn im Grünen, muss in der letzten Zeit für ihre Arbeit jedoch immer öfter in der Stadt bleiben. Bonards Spezialität sind Verhöre. Sie kann Ihr Gegenüber lesen, sich anverwandeln. Sie weiß, wann und wie man fragen muss. Karow, der wesentlich strategischer in Verhöre hineingeht, ist dieser Zugang etwas unheimlich, aber er lernt mehr und mehr, diese Qualitäten zu schätzen.

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(Bild: rbb/Gordon Muehle)
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Mark Waschke spielt Kriminalhauptkommissar Robert Karow

Karow kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus in Pankow, als die Mauer fiel, war er gerade 17 geworden. Er verfügt über eine hohe Abstraktionsfähigkeit, die ihm in seiner Arbeit immer wieder verblüffende Erkenntnisse liefert. Doch Ermitteln geht bei ihm auch immer durch den Körper. Er kombiniert seine Analysen mit Intuition und kommt darüber zu Erkenntnissen, die andere übersehen. Nicht Einzelschicksale interessieren ihn, sondern große Zusammenhänge. Sein provokantes, oft schroffes Benehmen ist im LKA längst sprichwörtlich. Ihn kümmern Meinungen wenig. Und oft kann er damit sein Gegenüber überraschen. Zum Beispiel damit, dass er zugehört hat. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Ironie, jedoch auch einen Hang zu Melancholie bis hin zur Selbstzerstörung und fasst schwer Vertrauen. Karow lebt allein. Nicht zuletzt, um als Kriminalbeamter nie erpressbar zu sein. Männer und Frauen gleichermaßen zu lieben, ist für ihn selbstverständlich. Doch zwei Erfahrungen der letzten Zeit haben ihn verändert: Der Tod seiner Kollegin Nina Rubin, mit der er eine Liebesbeziehung hatte und der Mord an seiner Jugendliebe Maik Balthasar. Ereignisse, die untergründig nachwirken, ihn dünnhäutiger gemacht haben. Karow war anfangs wenig begeistert darüber, dass ihm Susanne Bonard überraschend an die Seite gestellt wurde. Gleich im ersten Fall stießen die beiden auf ein rechtes Netzwerk, das sich von der Polizei über private Sicherheitsdienste bis in die Judikative zog und sie in Konflikt mit dem Verfassungsschutz brachte. Als ihnen der Fall entzogen wurde und beide weiter ermittelten, erkannte Karow, dass sie sich in ihrer Suche nach Wahrheit vielleicht ähnlicher sind, als er dachte. Warum Bonard jedoch weiterhin an seiner Seite ist, statt wie angekündigt nur für einen Fall zu bleiben, hat er sie nie gefragt. Die beiden reden nicht groß über ihr Privatleben, und doch wachsen sie in ihrem neuen Fall als Team weiter zusammen.

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