Wer beim SV Concordia Nowawes 06 kicken will, muss nicht das beste Ballgefühl haben, oder der schnellste Läufer sein. Wer hier kicken will, der bekennt sich zum Grundsatz, dass es keinen besten Spieler, sondern nur eine beste Mannschaft gibt, dass es keinen Platz für Rassismus, Homophobie und Rechtsextremismus gibt. Und so ist hier jeder willkommen. Der autistische Spieler in der Jugendmannschaft, die Kids von nebenan oder geflüchtete Spieler. Sie alle haben ihren Platz bei Concordia.
 
Und damit alle anderen Vereine wissen, wofür Concordia steht, spielt man in pinken Trikots und mit Regenbogen-Kapitänsbinde. Wir stellen diesen besonderen Verein vor und sind nah dran an zwei Vereinsmitgliedern, Max Henning und Dembo Badjie. Max Henning ist 29 Jahre und Co-Trainer beim Verein SV Concordia Nowawes in Babelsberg, Dembo Badjie ist 23 Jahre und Außenverteidiger. Dembo Badjie ist aus Gambia geflohen, lebt in Potsdam und macht eine Ausbildung zum Dachdecker. Concordia ist für ihn Therapie, sein Safe Space. Denn der Verein setzt sich für ihn ein, sammelt beispielsweise Gelder für sein Asylverfahren und wird laut, wenn er mal wieder rassistische Anfeindungen erlebt, so wie zuletzt bei einem Spiel im Havelland.
 
Nun wollen sie das Rückspiel mit einem Aktionstag gegen Rechts verbinden. Die Eintrittsgelder gehen in soziale Projekte. Doch die gegnerische Mannschaft wehrt sich, fühlt sich gebrandmarkt und verwehrt bisher das Rückspiel. Concordia gilt als Nestbeschmutzer. Werden die Spieler ihren Aktionstag bekommen? Wir begleiten die Mannschaft, wie sie für eine andere Fußballkultur kämpft und wie sie versuchen, die verkrusteten Strukturen im Kreisliga-Fußball aufzubrechen.
 
Beitrag von Viktoria Kleber & Sabrina N'Diaye