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Vielerorts in Deutschland entstehen originelle Initiativen, um dem Negativtrend entgegenzuwirken – so auch in Brandenburg. In Oderberg, einer Kleinstadt im Nordosten des Bundeslandes, hat sich ein ungewöhnliches Unternehmerduo an ein ebenso ungewöhnliches Einzelhandelsprojekt gewagt: Der 25-jährige Oderberger Bäckermeister Kai Kreutzmann und Artur Albrecht, Puppen- und Schauspieler aus Berlin, haben sich zusammengetan. Nachdem ein Geschäft nach dem anderen schloss und die Stimmung im Ort immer schlechter wurde, beschlossen die beiden, etwas zu unternehmen. Das Ergebnis ist ein gemeinsamer Laden mit integriertem Kulturprogramm.
Der Laden soll vor allem ein Ort der Begegnung sein. Rechts im Geschäft befindet sich die Bäckerei, auf der linken Seite ein Kiosk. Dort gibt es Süßigkeiten, regionale Produkte, eingelegte Gurken, aber auch Briefmarken und Klopapierrollen. Ukrainische und arabische Lebensmittel gehören ebenfalls zum Angebot. In einem abgetrennten Raum gibt es eine Art Internetcafé mit der Möglichkeit zu faxen und E-Mails zu versenden.
Die beiden Betreiber hatten vor etwa einem halben Jahr eine Umfrage gestartet. "Was braucht Ihr?", fragten sie die Oderbergerinnen und Oderberger, die ihre Antworten auf Zettel schreiben sollten. An diesen Wünschen hat sich das Duo dann orientiert. Die Bäckerei ist zudem etwas Besonderes, denn Kai Kreutzmann konzentriert sich auf traditionelles Backen im Holzbackofen, der mit Nadelholz befeuert wird. Wer hier kauft, bekommt keine billige Fertigware. Und noch eine Besonderheit bietet der Laden: Da einer der beiden Betreiber Künstler ist, finden regelmäßig Puppenspieltheater-Aufführungen direkt im Geschäft statt.
Beitrag von Julia Vogel