
-
Es gibt immer mehr Photovoltaik-Anlagen auf den Feldern im Oderbruch. Statt Getreide wird hier Strom geerntet. Das Problem: ausgerechnet die besten Böden Brandenburgs werden mit Solarpanelen zugedeckt. Als vor gut 300 Jahren der Alte Fritz die Sümpfe trockenlegen ließ, entstand die fruchtbarste Gegend Brandenburgs. Das Oderbruch.
Doch genau auf diesen fruchtbaren Böden wachsen nun statt Ackerfrüchten Solarflächen bis zum Horizont. Investoren, gewiefte Landwirte und Gemeinden sind sich einig: mit Strom kann hier sehr viel mehr Geld verdient werden, als mit Ackerbau. Die Gemeinde Letschin ist mittlerweile von 90 Hektar Solarflächen umstellt. Das ist ganz im Sinne des Bürgermeisters, der sich über neue Einkommensquellen für sein Dorf freut.
Doch es regt sich auch Widerstand. Anwohner Peter Huth fordert mehr Bedacht bei der Ausweisung der Flächen. Er ist Mitglied einer Bürgerinitiative, die sich gegen den Solarboom stellt. Der frühere Landwirt ist für erneuerbare Energien. Flächen, wie hier, auf einem ehemaligen Agrarflugplatz seien sogar bestens für Solarstrom geeignet. Nicht aber die besonders fruchtbaren Felder.
Energiewüsten oder Ackerland? Entschieden wird diese Frage in den Gemeinderäten. Im Oderbruch geht es um eine wertvolle Kulturlandschaft.
Beitrag von Felix Krüger