
Wochenserie -
Kristine und Paula Romanovska sind Anfang 30, seit sechs Jahren ein Paar und haben zwei Kinder. Tochter Lia ist zwei Jahre alt, Sohn Max ein halbes Jahr alt. Für Kristine und ihre Frau Paula stand von Anfang an fest, dass sie Mütter werden wollten. Sie wandten sich deshalb an Familyship, eine Plattform zur Familiengründung und Co-Parenting. Dort trafen sie Stefan und ließen sich ein Jahr Zeit, um ihn kennenzulernen. Stefan ist für die Kinder weit mehr als nur der biologische Vater. Offiziell gab er seine Vaterrechte auf, damit Paula die Kinder adoptieren konnte, verbringt aber regelmäßig einen Tag in der Woche mit ihnen. Wir haben die Familie getroffen.
Ein Jahr lang hatten sich die drei Zeit gelassen, um zu entscheiden, ob sie wirklich zusammen Eltern werden wollen. Sie trafen sich regelmäßig, machten gemeinsam Urlaub und redeten viel. Dann war klar – das passt.
Das Wohl der Kinder steht für alle an erster Stelle. Das Familienleben jenseits von üblichen Rollenvorstellungen fühlt sich für alle gut an. Rechtlich ist es nicht möglich, dass drei Eltern sich gemeinsam das Sorgerecht für die Kinder teilen. Das haben nur Paula und Kristine.
Regelmäßig treffen sie sich zum Elternabend, um den herausfordernden Alltag zu organisieren. Sie haben verabredet, dass Lija einmal pro Woche bei Stefan ist und er keinen Unterhalt zahlt.
Mit Ljia und Matis wächst eine neue Generation auf, für die das Wort Familie weit gefasst ist: Familie ist, wenn Erwachsene mit Kindern zusammenleben und zuverlässig für sie sorgen. Je mehr Menschen, desto besser, findet Kristine. Kristine und Paula hoffen, dass Regenbogenfamilien eines Tages genauso selbstverständlich sind wie alle anderen Familien auch.
Beitrag von Susanne Heim