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Im Sommer vor zwei Jahren hatte das Projekt „Summer of Pioneers“ 20 Kulturschaffende, vom Musiker bis zum IT-Experten nach Herzberg gelockt. Gemeinsam arbeiteten sie an Visionen für die Kleinstadt im Süden Brandenburgs. Einen Sommer später waren noch fünf kreative Köpfe in Herzberg, es gab eine große Förderung und ein neues Quartier mit Gemeinschaftsbüro und Wohnungen auf Zeit. Im Sommer 2024 sind bis auf Bastian Bensch alle weg und das Projekt gescheitert. Wir wollen wissen, warum und was die Stadt als Nächstes vorhat.
Von der Stadt bekamen sie günstige Wohnungen und den leerstehenden Bahnhof als Arbeitsplatz. Ein Jahr später gewannen sie einen Wettbewerb, bekamen 200 000 Euro Fördermittel. Damit konnten sie ein offenes Haus betreiben und Lesungen, Konzerte, Kochworkshops und ein Sprachcafé auf die Beine stellen. Damit ist jetzt Schluss.
Fördermittel gab es nur für ein Jahr. Bastian Bensch meint, neue soziale Projekte bräuchten einen längeren Atem. Natürlich gab es im Rathaus die Hoffnung, dass die Kulturleute mit ihren Ideen angenommen und in Herzberg vielleicht sesshaft werden. Trotz allem für den Bürgermeister ein lehrreicher Versuch.
Eine Idee vom offenen Haus wird bleiben, hofft Bastian Bensch. Vor zwei Jahren haben sie das Sprach-Café eröffnet. Seitdem treffen sich hier Alteingesessene und neue Bewohner wie Shafi Rahmani, der mit seiner Familie aus Afghanistan geflüchtet ist. Er möchte den Treffpunkt unbedingt weiterführen.
Beitrag von Jana Kalms