Gespräch -
In der rbb Gartenzeit geht es um eines der wichtigsten Themen für jeden Liebhaber von Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und anderen Obstbäumen: Den Obstbaumschnitt. Der führt nämlich zu einem gesunden Baum, zu regelmäßigen Erträgen und vor allem zu einer besseren Obstqualität. Der Schlüssel dazu liegt in den drei wichtigsten Schnittarten: Dem Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt und Verjüngungsschnitt.
Mit dem Obstbaumschnitt legt man fest, wie sich der Baum zukünftig entwickeln wird. Ist der Obstbaum lange nicht mehr geschnitten worden, ist das Holz alt und vergreist und nimmt auch die Qualität der Früchte ab.
Hat der Obstbaum zu viel Fruchtholz, damit zu viele Blüten und damit zu viele Früchte, übernimmt er sich. Die Energie reicht nicht aus, alle Früchte ordentlich zu versorgen. Es gibt zwar viel Obst, aber die Früchte bleiben klein und reifen schlecht aus.
Der Pflanzschnitt - früher Beginn bringt üppige Ernte
Mit diesem Schnitt stellt man gleich nach dem Pflanzen das Gleichgewicht zwischen Wurzel und Krone her. Bei jedem Obstbaum sieht man zunächst immer nur 1/3 der Pflanze, 2/3 sind in der Erde. Dieses Gleichgewicht ist für die Entwicklung des Baumes sehr wichtig. Die Wurzeln nehmen die Nährstoffe auf, die durch die Photosynthese in körpereigene Nährstoffe gewandelt und eingelagert werden. Und zwar- und das ist das Entscheidende- von oben nach unten abnehmend. Das bedeutet: Es gibt eine Förderung in der Spitze, nicht unten!
Daher muss man die oberen Triebe entsprechend herausschneiden, um die unteren zu stärken. Man nennt dies auch: Schneiden auf Saftwaage: Das besagt, dass gleichrangige Äste, z.B. die Leittriebe, auf Knospen in gleicher Höhe zurückgeschnitten werden, damit sie gleichmäßig mit den im Zellsaft gelösten Nährstoffen versorgt werden und dementsprechend möglichst gleichförmig wachsen.