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Der Cecilienplatz in Hellersdorf steht oft für seine Schattenseiten: Vor allem die leerstehenden Gebäude mit den Hausnummern 10, 11 und 12 sind ein Dauerärgernis. Einst ein Kaufhaus, heute eine Ruine – die Cecilien-Passage hat sich zum Schandfleck des Kiezes entwickelt. Vandalismus, Brandstiftung und Kriminalität sind hier an der Tagesordnung. Für Anwohner*innen und die Freiwillige Feuerwehr Kaulsdorf ist die Situation frustrierend. Seit Jahren fordern sie den Abriss der Ruine und einen Neubau – doch zwischen Eigentümern und Bezirk herrscht Stillstand, und der Verfall schreitet weiter voran.
Doch der Cecilienplatz ist mehr als dieser "Lost Place". Das umliegende Quartier besitzt fast etwas Dörfliches. Es gibt Balkonkino im Sommer, einen belebten Wochenmarkt und vor allem: eine engagierte Gemeinschaft, die den Problemen ihres Viertels nicht ausweicht. Menschen, die anpacken und für positive Veränderungen kämpfen.
Um den Platz zu erreichen, führt der Weg allerdings oft durch die Cecilien-Passage – einen dunklen, unheimlichen Gang, der viele abschreckt. Hier zeigt sich, wie dringend Lösungen für den Verfall und die Sicherheitsprobleme gebraucht werden. Doch warum bewegt sich seit Jahren nichts? Und wie könnte die Zukunft des Cecilienplatzes aussehen?
Wir werfen einen Blick auf die Probleme – und auf die Menschen, die trotz widriger Umstände nicht aufgeben. Hinter der oft rauen Fassade Hellersdorfs verbirgt sich eine bemerkenswerte Nachbarschaft, die zeigt: Es gibt Hoffnung für den Cecilienplatz und das Viertel rundherum.
3 Dinge über den Cecilienplatz in Hellersdorf
Nummer Eins:
Die umliegenden Plattenbauten, die den Platz prägen, entstanden erst kurz vor der Wende. Sie gehören zu den letzten großen Bauprojekten des damaligen Ost-Berlins und stehen für den sozialistischen Wohnungsbau der späten DDR.
Nummer Zwei:
Balkonkino direkt vor der Haustür – seit 2005 findet jeden Sommer eine kostenlose Open-Air-Filmveranstaltung auf dem Cecilienplatz statt. Das beliebte Event lockt nicht nur die Bewohner*innen des Viertels, sondern auch Gäste aus anderen Bezirken an.
Nummer Drei:
Ein royaler Moment: Im November 1995 besuchte der damalige Prince Charles, heute König Charles III., den Cecilienplatz und das angrenzende Viertel. Familie Kunz, Anwohner*innen der Plattenbauten, begoss den besonderen Tag stilecht mit einem Glas Rotkäppchensekt.