
Regenverdeck für Lastenräder -
Ihre eigene Chefin wollte Julia Ehrenreich aus Berlin-Karlshorst schon seit Längerem sein. Doch zunächst traute sie sich nicht richtig zu, diese Idee wirklich umzusetzen. Jahrelang arbeitete die Bekleidungstechnikerin als Produktentwicklerin. Das gehalt war mau. Während der langen Elternzeit kam dann endlich die „zündende Idee“ für eine Gründung: Ihre Schwester fand damals kein gutes und praktisches Regenverdeck für ihr Lastenfahrrad.
Dass Mütter gründen, ist keine Seltenheit. Fast jede fünfte Gründung in Deutschland erfolgte 2023 durch Frauen mit minderjährigen Kindern, wie eine Sonderauswertung aus dem KfW-Gründungsmonitor ergab. Gemäß einer älteren KfW-Studie ist ihnen dabei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders wichtig.
So geht es auch Julia Ehrenreich. Sie kündigt ihren festen Job als Produktentwicklerin, nimmt ihr Gespartes in die Hand und gründet gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester VEOVELO. Dabei geht es den Schwestern vor allem um mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Mit leuchtenden Regenverdecken wird man besser gesehen, als mit den herkömmlichen schwarzen. Bisher haben sie zwei Modelle auf den Markt gebracht.
Bisher werfen die Regenverdecke noch keinen Gewinn ab, aber die Kosten sind gedeckt und der Verkauf nimmt stetig zu. Die Preise liegen bei 220 – 360 Euro, etwas teurer als die herkömmlichen schwarzen Verdecke. Dazu kommen ihre Entwürfe, die Modellanfertigungen und die Stoffentwicklung. Die Produktionsstätten sind in Sachsen. Sie zu finden, war die größte Schwierigkeit. Nun warten neue Herausforderungen.
Beitrag von Nadja Tenge