Wochenserie -
In dieser Woche begleiten wir Sebastian Kilka. Er ist in fünfter Generation einer der wenigen Spreewaldbauern, die es noch gibt. Er ist gern hier zu Hause mit seiner Familie, ist hier verwurzelt mit Traditionen und der Gemeinschaft. Und er hat jeden Tag mehr als genug zu tun. Heute steht die Mahd der Gräben an und Bulle Erwin will nicht so, wie er soll.
Biobauer Sebastian Kilka macht sich wie immer per Kahn auf den Weg. Er will Gräben mähen. Der Kahn ist sein wichtigstes Transportmittel, deswegen müssen auch die kleinen Fließe frei befahrbar sein. Gemäht wird wie vor 100 Jahren - mit der Sense.
In Lehde haben sie einen Förderverein gegründet, um die Kulturlandschaft zu pflegen. Anderthalb Kilometer Grabenpflege, mehr als zehn Leute machen mit – nach Feierabend. Sie sind Ingenieure – Verwaltungsangestellte – Mechaniker. Alle hier geboren: Die Jungen lernen von den Alten, auch von Fischer Brand. Mit dem Fischer macht Sebastian den Feinschliff. In den kleinen Gräben – gespeist durch die Spree - ziehen sich auch die Fische zum Laichen zurück. Viele Hände – schnelles Ende – nach einer Stunde sind sie fertig. Im Herbst wird die nächste Aktion sein.
Ackern im Spreewald ist für Sebastian Kilka nicht nur einfach Existenz, sondern vielmehr eine MISSION!
Im Jahr 1991 wurde die Region Spreewald durch die UNESCO offiziell als Biosphärenreservat Spreewald anerkannt. Rund 8.000 Tier- und Pflanzenarten sind im Spreewald heimisch. Ziel der Landesregierung ist es, zehn Prozent des Landeswaldes als Wildnis stillzulegen. Vom Landesamt für Umwelt kam der Vorschlag, große Flächen des Ober- und Unterspreewaldes unter anderem aus Kostengründen darin einzubeziehen. Die Leute hier sehen das etwas anders, für sie ist der Spreewald mehr Kulturlandschaft und braucht die helfende Hand des Menschen, damit Gräben nicht verkrauten und weiterhin befahrbar bleiben. Vom Tourismus leben tausende, Flächen, die den Einheimischen gehören, werden wie eh und je behandelt.