"Nipp im großen Stil", findet Theodor Fontane im Schloss Liebenberg. Das ist als Kompliment gemeint. Von diesem "Urväterhausrat" ist nicht mehr viel übrig, aber der Besuch im Schlossgut lohnt allemal.

Fontane war oft Gentzrode zu Gast - fasziniert von den ambitionierten Plänen des Industriellen Alexander Gentz. Der setzte ein Herrenhaus im maurischen Stil mitten in die preußische Pampa. Und verspekulierte sich dabei gewaltig.

Theodor Fontane liebt das Verwirrspiel mit Ortsnamen und Romanfiguren. Für seinen "Schach von Wuthenow" hat er einfach ein Schloss erfunden. Im Ort gibt es keines.

Was die "Buddenbrooks" für Lübbeck sind, das sind Fontanes "Poggenpuhls" für Berlin. Hauptschauplatz des Romans ist das Wohnhaus der Familie in der Großgörschenstraße. 

Auf dem Friedhof der Französisch-Refomierten Gemeinde hat das Ehepaar Fontane ein Ehrengrab. Was sonst noch vom Dichterleben übrig blieb, darauf hatte Emilie nach seinem Tod ein strenges Auge.

Ein Monument der Prunksucht - so schildert Fontane Schloss Meseberg in seinen Wanderungen: zwanzig Luxuspferde, Atlaskissen und Windspiele gehörten zum Lebenstil des "Major von Kaphengst".

Von Ehemann und Eltern verstoßen, sucht sich Effi Briest eine Wohnung in Berlin. Sie findet eine Unterkunft mit Blick auf den Kreuzberg. Fontane kennt die Gegend gut: Er hat selbst einige Jahre in der Königgrätzer Straße 25 gelebt.

Eine eigenwillige Frau lockt Theodor Fontane nach Köpernitz: Die Gräfin La Roche-Aymon. Sie hatte gute Beziehungen zum König - dank ihrer hausgemachten Trüffelwurst.

Ein "lachendes Dorf" mit einer düsteren Geschichte: In der Kirche von Falkenrehde sucht Theodor Fontane nach dem Grab eines Enthaupteten.

Die historische Kulisse für "Vor dem Sturm" sind die Befreiungskriege gegen Napoleon. Fontane beschreibt eindrucksvoll, wie diese Kämpfe das Berliner Stadtbild prägten.

Das schlicht-schöne Schloss Nennhausen soll Theodor Fontane als Vorbild für "Hohen-Cremmen" gedient haben. Hier verlebt Effi Briest sorglose Kinderjahre.

Wenn der Erbonkel - "der General" - zu Besuch kommt, muss es schon was Besseres sein. Zum Beispiel ein Hotel mit Blick auf die mondäne Konditorei "Josty".

Berliner und "Cöllner" gegen "Spandower" - so liefen die Fronten bei der "Seeschlacht an der Malche". Dabei ging es nur ums Vergnügen von Kurfürst Joachim II.

Mit einer spektakulären Flucht rettet sich Lewin in "Vor dem Sturm" aus der "Bastion Brandenburg". Historiker vermuten, dass Fontane beim Schreiben die Küstriner Festung vor Augen hatte.