Hautpflege bei Hitze, Sonne, Trockenheit - Trockene Haut: Ursachen & was Sie dagegen tun können
Sehr viele Menschen leiden unter trockener Haut. Die Ursachen für sowie Hausmittel gegen trockene Haut haben wir für Sie zusammengefasst.
Die Haut ist rau, spannt oder juckt - Zeichen für Stress durch Trockenheit. Diese Symptome tauchen oft im Winter auf, wenn es draußen klirrend kalt ist.
Doch viele Menschen leiden auch in der warmen und sonnigen Jahreszeit unter trockener Haut. Was sind die Ursachen? Und welche Pflege ist jetzt die richtige?
Gründe: Was trocknet Haut im Sommer aus?
Ist es draußen heiß, schwitzen wir. Dabei wird unsere Haut zwar von außen feucht - aber innerlich verliert sie Feuchtigkeit. Und das ist nicht die einzige Ursache für die verstärkte Austrocknung bei Wärme und Sonnenschein:
Während im Winter Heizkörper der Haut zu schaffen machten, sind es im Sommer die Klimageräte, sagt die Berliner Hautärztin Prof. Natalie Garcia Bartels. Denn sie würden der Luft nicht nur Wärme entziehen sondern auch Feuchtigkeit. Und das bedeutet häufig: Stress für die Haut. Es kommt zu Spannungsgefühlen oder die Haut schuppt sich.
Auch Wasser setzt der Haut zu
So erfrischend ein kühles Bad im See oder Meer auch ist - für die Haut kann es strapaziös sein. Durch den Aufenthalt im Wasser werden der Säureschutzmantel sowie hauteigene Fette, die die Haut geschmeidig halten, ausgewaschen.
Salzwasser belastet empfindliche Haut dabei mehr als Süßwasser. Noch ungünstiger ist gechlortes Wasser: Es trocknet die Haut stark aus und führt oft zu Hautreizungen. Deshalb sollte man sich nach dem Schwimmbadbesuch besonders gründlich reinigen.
So bleibt die Haut beim Duschen gesund
Mehrmals am Tag zu duschen, um sich zu erfrischen und den Schweiß abzuwaschen - für viele ist das an heißen Tagen fast ein Grundbedürfnis. Doch Duschen entzieht der Haut ebenfalls Fett.
Hautirritationen, Rötungen, Risse und Ekzeme können die Folge sein. Hautärztin Prof. Dr. Natalie Garcia Bartels empfiehlt:
- im Sommer kürzer zu duschen,
- Waschgele möglichst sparsam zu verwenden und
- sich nach dem Duschen unbedingt einzucremen.
Passende Pflege bei trockener Sommerhaut
Im Sommer sind Cremes und Lotionen mit höherem Feuchtigkeitsanteil passend.
Produkte mit einem hohem Fettgehalt sollten jetzt besser im Schrank bleiben. Sie liegen zu schwer auf der Haut und können, laut Prof. Garcia Bartels, zu einem Hitzestau führen.
Aber was, wenn die Lotion nicht ausreichend nährend für die Haut ist? Unsere Expertin rät zum aufpimpen, also Anreichern der Lotion: "Ein paar Tropfen Mandelöl, Jojobaöl oder Sonnenblumenöl in der Hand mit der Lotion vermischen oder direkt nach dem Duschen oder Baden auf die leicht feuchte Haut auftragen".
Hintergrund: Auf ganz trockener Haut würden die Öle nicht zu gut einziehen. Auch Sheabutter wird von ihr empfohlen, als Inhaltsstoff oder pur, für besonders trockene Stellen.
Glycerin: Freund oder Feind für die Haut?
Glycerin gehört chemisch zu den Zuckeralkoholen. Es wird durch unterschiedliche Methoden gewonnen und kann tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein.
In der Kosmetikindustrie gilt es als optimale Feuchtigkeitsspender und steckt deshalb in vielen Pflegeprodukten.
Aber immer wieder liest man, dass Glycerin die Haut austrocknen würde. Die Nachfrage bei unserer Hautärztin Prof. Garcia Bartels ergibt: "Glyzerin ist bei trockener Haut tatsächlich von Vorteil. Denn es erhöht die Wasserbindungskapazität der Hornschicht unserer Haut." Alternativ würden das aber auch Pflegemittel mit dem Harnstoff Urea tun.
Vorsichtig hingegen sollte man mit Produkten sein, die Vitamin A, Retinol oder Fruchtsäure/AHA enthalten, denn sie können trockene Haut zusätzlich reizen.
Gut vor der Sonne geschützt
Für trockene Haut eignen sich Cremes oder Lotionen mit Lichtschutzfaktor besser als Sprays oder ein Serum, denn sie sind reichhaltiger.
Wer zu Hautreizungen neigt sollte Mittel für "empfindliche Haut" wählen.
Einen extra hohen Lichtschutzfaktor braucht man bei trockener Haut aber nicht, erklärt die Dermatologin Garcia Bartels: "Der Lichtschutzfaktor hängt ab vom individuellen Hauttyp, der aktuellen Hautbräune, der geplanten Dauer der Sonnenexposition oder dem UV Index."
Hautpflege: Wie viel mehr soll's sein?
Nach Sonne und Meer und Badestrand darf es für trockene Haut auch ein bisschen mehr sein. Etwa sich eine Feuchtigkeitsmaske oder eine reichhaltige Avocadomaske gönnen. Man sollte sich ausreichend eincremen nach jedem Duschen.
Peelings besser meiden, denn sie können die Haut reizen.
Wenn die Haut trotz guter Pflege ständig gerötet und gereizt ist, könnte es sich auch um eine Hauterkrankung wie etwa ein seborrhoisches Ekzem handeln. Dann helfen nur die Hautärztin oder der Hautarzt - und eine medizinische Creme.
Beitrag von Carola Welt