Die Koalitionsfraktionen aus SPD, Linken und Grünen wollen eine Neugestaltung der Landeentgelte für die Berliner Flughäfen. Dadurch würde die Verursachung von Lärm, CO2-Emissionen sowie Verspätungen in den Nachtstunden verteuert. Das sei auch zur Umsetzung der Klimaneutralität notwendig. Hier bestehe noch erheblicher Handlungsbedarf. Die Opposition erhebt den Vorwurf, Rot-Rot-Grün betreibe eine Politik der "Flugverhinderung". Der Antrag der Koalitionsfraktionen wird an den Haupt- und den Verkehrsausschuss überwiesen.

Die AfD will eine künftige Schuldenbremse in Berlin auch in der Landesverfassung verankern. In ihrem Gesetzentwurf unterbreitet die Fraktion zudem Vorschläge, wie die Schuldenregelung für die Hauptstadt inhaltlich dicht an Bundes- und EU-Recht angepasst werden kann. Die Linke bekräftigt ihre grundsätzliche Kritik an einer Schuldenbremse; alle anderen Fraktionen sind dafür. Durch die Schuldenbremse sollen künftig strengere Kriterien für die Aufnahme von Krediten und den Umgang mit Haushaltsüberschüssen gelten. Auch die CDU ist für eine Verankerung in der Landesverfassung. FDP und Grüne sind skeptisch. Der Entwurf von Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) wird noch im Juni erwartet. Der Gesetzentwurf wird an die zuständigen Ausschüsse überwiesen.

Die FDP legt einen Antrag zur Wohnungsbaupolitik vor. Mit einem Bündel an Maßnahmen will sie möglichst schnell mehr Wohnraum in Berlin schaffen. Dazu zählen ein Baulückenkataster, ein schneller Ausbau von Dachgeschossen, die Aufstockung von Supermärkten mit Wohnraum und ein sogenannter Mieten-TÜV, über den alle Gesetze einer Wohnkostenfolgeabschätzung unterzogen werden sollen. AfD und CDU finden die Vorschläge z.T. gut. SPD, Linke und Grüne verweisen darauf, dass die Forderungen des Antrages schon in mehreren Einzelanträgen der FDP im Plenum besprochen und abgelehnt wurden. Der FDP-Antrag findet keine Mehrheit.

Das Abgeordnetenhaus verabschiedet in 2. Lesung das Gesetz zur Förderung der Beteiligung und Demokratiebildung junger Menschen. Damit sollen in allen Bezirken gleichwertige Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche entstehen, Räume für Diskussion und Ideen geschaffen werden und und die Demokratiebildung in der Jugendarbeit gestärkt werden. Die AfD resümiert, das Gesetz diene nur der Verbreitung der "kruden Weltanschauung" von Rot-Rot-Grün. CDU und FDP unterstützen die Verabschiedung des Gesetzentwurfs gemäß Beschlussempfehlung.

Die Abgeordneten diskutieren über einen Antrag der CDU-Fraktion zur Einführung eines "Berliner Mietergeldes". Damit sollen insbesondere Mieter mit mittlerem Einkommen, deren Miete über 8 Euro je Quadratmeter beträgt, mit maximal 5 Euro je Quadratmeter gefördert werden. Alle übrigen Fraktionen halten den Vorschlag nicht für zielführend. Die Koalitionsfraktionen aus SPD, Linken und Grünen bezeichnen den CDU-Antrag als "Subventionsprogramm für die Immobilienwirtschaft". Insofern sei der Name "Vermietergeld" passender. Der Antrag wird in den Wohn- und den Hauptausschuss überwiesen.

SPD, Linke und Grüne legen mit ihrem gemeinsamen Antrag ein Bündel an Maßnahmen vor, um Strom- und Gassperren in Folge nicht bezahlter Rechnungen zu vermeiden. So sollen u.a. Sperrandrohungen optisch deutlich hervor gehoben, die Schuldnerberatung intensiviert und Sperrungen an Feiertagen und Wochenenden untersagt werden. CDU und FDP zeigen sich dazu grundsätzlich gesprächsbereit. Die AfD macht für die Sperrungen die gestiegenen Energiepreise in Folge der Energiewende verantwortlich. Der Antrag wird in die Ausschüsse überwiesen.

Ein "Landesamt für Einwanderung" soll künftig eine Schlüsselstellung bei der Einwanderung nach Berlin einnehmen. Es soll aus der bisherigen Ausländerbehörde entwickelt werden, geht aus einer Gesetzesvorlage des Senates hervor, die das Plenum in erster Lesung diskutiert. Redner von SPD, Linken und Grünen betonen die Notwendigkeit von Einwanderung und einer "Willkommensbehörde", die die Fachkräftezuwanderung für die Berliner Firmen fördern und steuern soll. CDU und FDP bemängeln u.a. eine "Umetikettierung": Der Gesetzesentwurf mache aus einer Abteilung eine Behörde und ermögliche personelle Beförderungen. Nach Auffassung der AfD sind nur 4 Prozent aller Berufsfelder von Fachkräftemangel betroffen. Der Gesetzentwurf wird in die Ausschüsse überwiesen.

Die AfD möchte das Berliner Olympiagelände zum UNESCO-Weltkulturerbe machen. So könne man seiner Rolle als "städtebauliches, kulturelles, archtektionisches, gesellschaftspolitisches und künstlerisches Kulturerbe" gerecht werden. Die übrigen Fraktionen lehnen den Antrag ab. Der Welterbestatus mache eine sportliche Nutzung des Geländes deutlich schwieriger, so der Sprecher der SPD. Die Linke möchte zudem kein architektonisches Zeugnis der NS-Ideologie zum Weltkulturerbe erklären, dessen dunkle Geschichte im AfD-Antrag mit keinem Wort Erwähnung finde. Für die CDU ist der Antrag ein Versuch, einen Stadion-Neubau von Hertha BSC zu verhindern. Der AfD-Antrag findet keine Mehrheit.

SPD, Linke und Grüne wollen gewerbliche Mieter besser vor drastischen Mieterhöhungen schützen. Dazu wollen sie ein bezirkliches Gewerbeflächenmanagement einführen, günstige Mieten für Kinderläden, Vereine und kleine Gewerbebetriebe bei landeseigenen Wohnungsunternehmen sowie ein Generalmietermodell, bei dem das Land Berlin als Mieter auftritt und die Räumlichkeiten günstig weitervermietet. Die CDU unterstützt den Koalitions-Antrag, AfD und FDP lehnen ihn ab. Zusätzlich soll über eine Bundesratsinitiative auch für den Bereich Gewerbemieten ein Kündigungsschutz und ein Mietspiegel eingeführt sowie Milieuschutzgebiete ermöglicht werden. Die Bundesratsinitiative wird von der gesamten Opposition abgelehnt. Beide Anträge werden mehrheitlich angenommen.

Ein Antrag der Regierungsfraktionen zur Überbauung großer Verkehrsflächen wie Autobahnen und Schienenwege findet breite Zustimmung  im Parlament. SPD, Linke, Grüne sowie CDU und FDP fordern den Senat einstimmig zu Untersuchungen auf, welche Flächen sich für eine "gestapelte Nutzung" eignen. Neuer Stadtraum könne geschaffen und Fehler der 50er bis 70er Jahre gemeinsam korrigiert werden, so der SPD-Abgeordnete Buchholz. Der Antrag erteile dem Senat einen klaren Arbeitsauftrag für ein erstes Pilotprojekt für die BAB 100 in Charlottenburg, wo die Sanierung durch den Bund anstehe. Die AfD enthält sich in der Abstimmung.  Der Abgeordnete Scholtysek verweist auf das 2016 reformierte Vergaberecht, das andere als die von der Koalition favorisierten langwierigen Planungswege ermögliche. Ihr Antrag findet keine Mehrheit. Auch der CDU-Antrag fällt durch; darin wird die Überbauung durch Wohngebäude favorisiert.