Hand hält Wade (Bild: imago/Westend61)
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Von Wasser bis Venenleiden - Dicke Beine - was kann dahinter stecken?

Dicke Beine können ein Hinweis auf organische Erkrankungen, wie Herzschwäche oder Nierenerkrankungen sein. Wir haben Infos zu Ursachen & Behandlung.

Langes Stehen oder Hitze kann belasten und z.B. Waden und Gelenke anschwellen lassen. Jenseits von der Optik können geschwollene Beine allerdings auf ernste gesundheitliche Probleme hindeuten. Wer plötzlich dicke Knöchel und Unterschenkel bekommt, sollte hellhörig werden und die Ursache vom Arzt abklären lassen. Wir haben Auslöser und Hilfen im Überblick.

Wann sind geschwollene Füße und Knöchel normal?

Verkäufer und Verkäuferinnen, aber auch Büroangestellte kennen das: Langes Stehen, aber auch Sitzen kann am Ende des Tages zu geschwollenen Füßen und Knöcheln führen, vor allem wenn es sehr warm ist. Das ist normal und verschwindet meist über Nacht wieder.
 
Vorbeugen können Betroffene, indem sie sich in ihrer Freizeit viel körperlich bewegen. Auch Kneipp‘sche Güsse, Gymnastik und Füße hochlegen helfen gegen geschwollene Beine.

Welche Krankheiten können hinter dicken Beinen stecken?

Dicke Beine können auch ein Hinweis auf organische Erkrankungen sein. Dazu zählen vor allem eine chronische Herzschwäche, Nierenerkrankungen oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
 
Nicht direkt organisch, aber auch sehr ernst zu nehmen, sind Venenerkrankungen. Verstopft eine Vene, können sich dort Blutgerinnsel bilden, die – wenn sie sich lösen – zu einer Lungenembolie führen können. Warnzeichen sind plötzlich auftretende Schwellungen und Schmerzen in den Beinen. Dann sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.

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Herzschwäche als Ursache für dicke Beine

Bei einer chronischen Herzschwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage das Blut vollständig durch den Körper zu pumpen. Dadurch verändern sich die Druckverhältnisse in den Gefäßen: Der Druck in den herznahen Körpervenen erhöht sich und das Blut staut sich zurück.
 
Das führt häufig auch zu Wassereinlagerungen in Füßen und Knöcheln. Typisch sind weiche Schwellungen auf dem Fußrücken und im Knöchelbereich, die Dellen hinterlassen, wenn man draufdrückt. Anfänglich treten diese Schwellungen zunächst abends auf, später gehen sie gar nicht mehr richtig weg. Betroffene merken das auch daran, dass ihre Schuhe nicht mehr richtig passen.
 
Ursachen einer Herzschwäche sind Herzinfarkte, Herzkranzgefäßerkrankungen und verschiedene Herzrhythmusstörungen. Eine Herzschwäche zeigt sich durch Beschwerden wie Atemnot bei Belastung, Müdigkeit und Leistungsabfall. Die Behandlung gehört in die Hände des Hausarztes oder der Kardiologin. Sie werden eine ausführliche Diagnostik durchführen und je nach Ursache der Herzschwäche eine Behandlung empfehlen. Die Behandlung besteht oft in einer blutdrucksenkenden Therapie, Gewichtskontrolle und einem gesunden Lebensstil.

Kranke Nieren als Ursache für dicke Beine

Unsere Nieren bilden Hormone, steuern den Blutdruck und regulieren den Salz-Wasser-Haushalt. Schaffen es die Nieren nicht mehr, genügend Wasser in Form von Urin auszuscheiden, kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen im Körper, die sich vor allem in den Beinen zeigen. Diese so genannten Ödeme können schon zu Beginn einer chronischen Nierenschwäche auftreten. Es zeigen sich dann Schwellungen in den Beinen bis hin zu Hüfte. In der Regel sind diese Ödeme weich, lassen sich eindrücken und verursachen keine Schmerzen.
 
Die Ursachen für eine chronische Nierenschwäche sind vielfältig; dazu gehören vor allem Diabetes, Nieren- und Harnwegsentzündungen sowie eine Entzündung der Nierenkörperchen (Glomerulonephritis), die dann in der Folge zu einem nephrotischen Syndrom führen kann. Die Entzündung der Nierenkörperchen hat zur Folge, dass vermehrt Eiweiß ausgeschieden wird, was wiederum zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe führt, vor allem in Füßen und Beinen.
 
Aber auch andere Körperpartien können bei einem nephrotischen Syndrom anschwellen. Aufschluss über eine Schädigung der Nieren geben vor allem regelmäßige Blut- und Urintests. Steht die Ursache der Nierenerkrankung fest, wird ursächlich behandelt. Zum Beispiel, indem Blutdruck und Blutzucker medikamentös eingestellt und nierenschädigende Medikamente gemieden werden. Hinzu kommt gegebenenfalls eine eiweißärmere Ernährung und die Empfehlung, viel zu trinken.

Tipps gegen dicke Beine

Beine wollen bewegt werden

Laufen ist das A und O für gesunde Beine und ihre Gefäße. Experten und Expertinnen empfehlen daher jeden Tag mindestens 30 Minuten am Stück zu gehen oder laufen. Das hilft nicht nur vorbeugend, sondern kann auch einen therapeutischen Effekt haben.
Regelmäßiges Laufen fördert die Ausbildung neuer Gefäße, was zum Beispiel verstopfte Gefäße ersetzen kann - ganz ohne Operation.

Tanzen hält nicht nur Beine fit

Tanzen bewegt den gesamten Körper, aber vor allem auch die Beine. Besonders der Wechsel zwischen der Belastung von Fußballen und Ferse ist ein gutes Training für die Gefäße.
Wer keine Zeit oder Gelegenheit zum Tanzen hat, kann sich auch abwechseln auf die Zehenspitzen und auf die Fersen stellen; am besten mit Musik, dann fällt es leichter.

Hohe Absätze belasten

High Heels schaden den Beingefäßen auf Dauer, denn die hochgestellte Ferse verhindert ein natürliches Abrollen des Fußes und setzt damit die Muskulatur unter Druck. Das belastet auch die Gefäße.

Ein völliger Verzicht auf High Heels muss nicht sein. Es empfiehlt sich im Laufe des Tages immer mal wieder auf flache Schuhe zu wechseln.

Haltung ist alles

Viele Menschen schlagen im Sitzen die Beine übereinander, oftmals ganz unbewusst. Für die Gefäße in den Beinen ist das keine gute Haltung, weil sie von außen unter Druck geraten und weniger Sauerstoff in den unteren Beinbereich transportieren können.

Daher sollte man versuchen, immer mal wieder mit aufgestellten Beinen zu sitzen oder öfter mal das überschlagende Bein zu wechseln.

Training geht überall

Wer viel sitzt oder steht, bekommt schnell dicke Beine. Dagegen kann Bewegung auf kleinstem Raum helfen, zum Beispiel mit kleinen Druckübungen über die Füße.
Dabei drückt man die Fußspitze mit dem Ballen kräftig in den Boden und zieht dann die Zehen wieder in Richtung Schienbein - und das immer im Wechsel.

Beine hochlegen!

Unsere Venen müssen täglich rund 7.000 Liter Blut - meist gegen die Schwerkraft - durch unseren Körper transportieren. Wer regelmäßig die Beine hochlegt, erleichtert den Venen den Rückfluss des Blutes zum Herzen.

Wechselbäder = Training

Der Wechsel von kaltem und warmem Wasser trainiert die Gefäße. Durch den Temperaturwechsel weiten (Wärme) und verengen (Kälte) sich die Blutgefäße in unserem Körper. Wer regelmäßig seine Beine von unten nach oben abwechselnd kalt und warm abduscht, tut seinen Beinen Gutes und beugt Schwellungen vor.

Frau greift sich an schmerzende Wade (Bild: imago/Science Photo Library)
imago/Science Photo Library

Tipps bei Schmerzen, schweren Beinen & Co. - Das hilft, das schadet unseren Beinen

Unsere Venen transportieren das Blut zurück zum Herzen, täglich etwa 7.000 Liter, oft gegen die natürliche Schwerkraft. Besonders häufig spüren wir die damit verbundene Anstrengung in den Beinen, denn gerade von hier ist der Weg besonders weit. "Schwere Beine", Missempfindungen und Schmerzen in den Waden sind für viele die unangenehme Folge. Schicksal ist das nicht - wir können unseren Beinen helfen. Was hilft und was schadet?

Schilddrüse als Ursache für dicke Beine

Die Schilddrüse produziert verschiedene Hormone, die für viele Abläufe im Körper lebenswichtig sind. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse werden zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet, was zu Stoffwechselstörungen führt.
 
Je nachdem wie stark dieser Mangel an Schilddrüsenhormonen ist, können sich bestimmte Zucker-Eiweißverbindungen zwischen den Zellen ablagern, die dann zu Schwellungen im Gewebe führen, so genannte Myxödeme. Diese treten vor allem an den Fußrücken, den Vorderseiten der Unterschenkel und über dem Schienbein auf. Drückt man die Schwellungen, bleiben keine Dellen zurück.
 
Die Behandlung erfolgt in erster Linie mit Medikamenten, die Schilddrüsenhormone ersetzen.

Erkrankte Venen als Ursache für dicke Beine

Eine Thrombose - also eine Blutgerinnselbildung - in den Beinvenen kann ebenfalls zu Schwellungen in den Beinen führen. Dabei verstopfen Gefäße im Bein als Folge der Gerinnselbildung.
Häufig ist eine Beinvenenthrombose noch mit anderen Symptomen verbunden, wie Spannungs- und Schweregefühl im betroffenen Bein oder Fuß, Wärmeempfinden, rötliche oder blau glänzende Verfärbung des betroffenen Beinabschnitts und Schmerzen ähnlich einem Muskelkater.
 
Typisch ist, dass nur ein Bein oder ein Fuß betroffen sind. Bei einer Beinvenenthrombose sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden, denn die Gefahr, dass sich ein Teil des Blutgerinnsels löst und in die Lunge geschwemmt wird, ist groß.
 
Behandelt wird eine Beinvenenthrombose mit Medikamenten, die das Gerinnsel auflösen. In manchen Fällen kann auch eine Operation (Thrombektomie) notwendig werden. Menschen mit Krampfadern haben ein höheres Risiko, eine Beinvenenthrombose zu entwickeln.

Einer Thrombose vorbeugen mit Kompressionsstrümpfen

Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann die Entstehung von Blutgerinnseln in den Beinen verhindern. Diese medizinischen Strümpfe sind so angefertigt, dass der Druck von oben nach unten analog zum schwerkraftbedingten Gewebedruck zunimmt.
 
Indem das Venensystem durch den Druck entlastet wird, kann das Blut leichter durch die Gefäße fließen und somit schneller zurück zum Herzen gelangen. Das verhindert die Bildung von Blutgerinnseln.
 
Besonders gut wirken Kompressionsstrümpfe in Kombination mit Muskelbewegung. Wer Kompressionsstrümpfe zum Beispiel während einer Flugreise trägt, sollte regelmäßig kleine Übungen mit den Füßen und Beinen machen, wie das Hochziehen der Fußspitzen oder das Gehen auf der Stelle.

Lymphödeme als Ursache für dicke Beine

Das Lymphsystem ist neben dem Blutkreislauf das zweite wichtige Flüssigkeitssystem unseres Körpers. Es ist ähnlich verzweigt und aufgebaut wie das Herz-Kreislaufsystem und dadurch in der Lage, Flüssigkeit und größere Abfallstoffe, wie Eiweiße, abzutransportieren.
 
Rund fünf Liter Lymphflüssigkeit werden pro Tag in den Lymphknoten gereinigt und in den Blutkreislauf zurückgeführt. Störungen in diesem Kanalsystem führen zum Stau von Lymphflüssigkeit unter der Haut, so genannten Lymphödemen. Diese können in den Beinen aber auch an Händen und Armen auftreten.
 
Eine der häufigsten Ursachen für Lymphödeme in Armen und Beinen ist die Entfernung der Lymphknoten unter der Achsel aufgrund einer Brustkrebsoperation. Lymphödeme in den Beinen entstehen oftmals durch Übergewicht.
 
Bei der Behandlung von Lymphödemen geht es in erster Linie darum, die angestaute Lymphe wieder zum Fließen zu bringen, das geschieht zum Beispiel durch eine so genannte Lymphdrainage.

Autorin: Ursula Stamm

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